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Sport
04.11.2020
05.11.2020 09:02 Uhr

«Es war immer klar, dass ich Skispringerin werden will»

Sina Arnet auf der Einsiedler Schanze.
Sina Arnet auf der Einsiedler Schanze. Bild: zvg
Sina Arnet ist erst 15 Jahre alt. Und doch stürzt sie sich mutig von riesigen Schanzen herunter und steht sicher grosse Weiten. Jüngst wurde sie in Einsiedeln Schweizer Meisterin.

Sina Arnet, fühlen Sie sich manchmal wie ein Vogel beim Skispringen?

Das Fliegen ist ein unbeschreibliches Gefühl, jedoch kann ich auch nicht sagen, wie sich ein Vogel fühlt.

Sie sind vor einer Woche wieder einmal Schweizer Meisterin im Skispringen geworden. Die wievielte Goldmedaille ist das für Sie?

Goldmedaillen habe ich schon ganz viele. Schweizermeisterschafts-Goldmedaillen im Skispringen habe ich nun die zweite.

Sie haben auf der Einsiedler Schanze Sprünge von 70 und 74 Metern hingelegt. Sind Sie zufrieden mit dieser Leistung?

Ja, mit dem 74-Meter-Sprung schon und mit dem 70-Meter- Sprung teilweise. Dieser war beim Absprung nicht so gut, aber ich konnte mich in der Luft gut retten.

Haben Sie die Einsiedler Schanze gern – oder ist es für Sie schöner, auf Schnee zu springen?

Ich mag die Einsiedler Schanze, aber wenn im Winter Schanzen gut präpariert sind, springe ich lieber im Winter.

Was war bislang Ihr weitester Sprung überhaupt?

Im Training flog ich in Kandersteg gut 100 Meter. Der weiteste richtig gemessene Sprung war auf der Einsiedler Grossschanze, als ich bei 96 Metern landete.

«Ich denke beim Fliegen nicht an viel, ich geniesse es.»
Sina Arnet

Welche ist Ihre Lieblingsschanze?

Lillehammer.

Für eine junge Frau mit 15 Jahren treiben Sie einen ziemlich ungewöhnlichen und nicht ganz ungefährlichen Sport. Haben Sie denn gar keine Angst, mit 80 bis 90 Sachen den Anlauf der Schanze hinab zu rasen und dann hoch durch die Lüfte zu sausen?

Angst habe ich nicht, aber ein bisschen Respekt. Meiner Meinung nach braucht es ein wenig Respekt, denn sonst ist man unkonzentriert und dann können Unfälle passieren.

Wie sind Sie überhaupt zum Skispringen gekommen?

Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich weiss nur noch, dass wir in unserem Garten früher im Winter immer einen Schneehügel hatten und ich immer dort runtergesprungen bin. Für mich war immer klar, dass ich Skispringerin werden will.

Wie oft trainieren Sie in Einsiedeln? Haben Sie auch schon mal mit Simon Ammann und Killian Peier Sprünge geübt?

Ich trainiere im Sommer zwei- bis dreimal pro Woche in Einsiedeln. Bei manchen Trainingslagern ist die erste Mannschaft am selben Ort wie das Damenteam – somit habe ich auch schon mit Killian und Simon trainiert.

Was ist Ihr grosses Ziel: Olympia? Oder wollen Sie Weltmeisterin werden?

Mein grösster Traum ist, Olympiasiegerin zu werden. Allerdings ist der Weltmeistertitel auch ein Traum von mir.

Wolfgang Holz, Einsiedler Anzeiger