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Freienbach
30.10.2020
29.10.2020 17:32 Uhr

Kürbisse, wo man hinsieht

Bild: sigi
Nicht nur der irisch-amerikanische Brauch Halloween erfreut sich in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit, auch Kürbisse gewinnen dadurch von Jahr zu Jahr an Aufmerksamkeit. Der Absatz steigt ungebrochen an.

Seit Jahren baut der innovative Pfäffiker Landwirt Benno Dillier neben seinen Blumenfeldern in der Gemeinde Freienbach Kürbisse an. Rund 30 Aren – umgerechnet etwa zwölf Tennisplätze – gross ist die Fläche. Im Vergleich: Die landesweit bekannte Juckerfarm in Seegräben nutzt rund 50 Hektaren, also 5000 Aren, für den Kürbisanbau. Bei Dilliers werden nur die vier Hauptsorten angebaut. Bei den Speisekürbissen sind dies der Orange Knirps, die Butternuss und Muscat de Provence. Bei den Zierkürbissen der Halloween. Für seinen Hofladen bezieht Dillier weitere Sorten von einem Kürbisbauern.

Saison beginnt immer früher

Der Tuggner Landwirt Reto Bamert hat vor rund 20 Jahren mit dem Anbau von Kürbissen begonnen. Damals dachte er, dass dieser Trend spätestens nach zehn Jahren wieder der Vergangenheit angehört. Dies ist aber nicht eingetreten. Der nach wie vor steigenden Nachfrage zufolge,  erstrecken  sich seine Felder direkt beim Hof mittlerweile auf einer Fläche von 90 Aren. Speise- und Zierkürbisse seien dabei strikte getrennt. Denn wenn die Speisekürbisse zu nah an den Zierkürbissen angebaut würden, könnten sie deren bitteres Aroma annehmen. «Das wollen wir natürlich nicht», so Bamert. Insgesamt bietet er rund 30 verschiedene, eigens angebaute Sorten an. Zu kaufen gibt es sie direkt an der Strasse zwischen dem Holeneich und Tuggen. 

Die Saison für Kürbisse beginnt bei Bamerts Mitte August, bei Dilliers Anfang September. In diesem Jahr profitierten beide vom schönen Frühling und dem warmen und feuchten Sommer. Entsprechend konnte teilweise auch etwas früher geerntet werden als sonst. Unabhängig davon beobachten beide Kürbisbauern, dass das Interesse an Kürbissen von Jahr zu Jahr etwas früher beginnt. «Sobald wir die ersten
ausgestellt haben, werden sie gekauft», berichtet Bamert. Zu Beginn der Saison seien vor allem Zierkürbisse gefragt. Dies ändert dann aber relativ schnell auf die Speisekürbisse – und jetzt ist natürlich der Halloween topaktuell. 

Ab nächster Woche werde das Interesse stetig abflachen. Und bei Dilliers folgt Mitte November bereits die Weihnachtsausstellung. 

Rezepte fördern den Umsatz

Im Allgemeinen halten Bamert und Dillier fest, dass in den letzten Jahren die Nachfrage bei Speisekürbissen stieg und bei Zierkürbissen leicht zurückging. Vor 20 Jahren sei dies noch anders gewesen. «Damals war der Zierkürbis eindeutig beliebter als der Speisekürbis», sagt Bamert. Jetzt sei es genau umgekehrt. Benno Dillier sieht den Grund dafür zum einen in der grossen Auswahl an Speisekürbissen im Hofladen und zum anderen bei den Kunden, welche dank vielen tollen Rezepten in Zeitschriften und im Netz den Kürbis besser kennen lernen. Apropos Rezept: Reto Bamert hat festgestellt, wenn in einer Werbezeitschrift ein Rezept mit einer gewissen Kürbissorte abgedruckt wurde, dass dann auch der Absatz des jeweiligen Kürbisses stieg. Nicht selten seien Kunden gar mit dem Rezept in der Hand beim Kürbisstand gestanden.

Silvia Gisler, Redaktion March24 & Höfe 24