Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Sport
27.10.2020

Das Coronavirus macht dem Amateursport den Garaus

Bild: zvg
Diverse regionale und nationale Sportverbände haben die laufende Saison unterbrochen. Das Coronavirus hat den Sport fest im Griff. Doch noch nicht alle Verbände konnten sich bisher zum Unterbruch durchringen.

Positiver Coronatest, Quarantäne für die ganze Mannschaft, Spielabsagen und verschiebungen. Diese Worte waren in den letzten Tagen, ja gar Wochen, immer wieder in Meldungen von Vereinen und Mannschaften zu lesen. Das Coronavirus macht allen Sportarten das Leben schwer und sorgt für grosses Chaos in der Spielplanung und den Tabellen. Bei den Profis, die eher abgeschottet trainieren und spielen, kam es bereits zu mehreren Fällen. Im Eishockey mussten mit Fribourg und Lugano bereits zwei Teams der höchsten Liga in Quarantäne, im Fussball traf es mit Basel und Sion auch schon zwei Mannschaften. 

Noch schlimmer ist die Situation im Amateursport. Täglich gibt es Meldungen, dass ein Spieler positiv auf Corona getestet worden ist und damit die ganze Mannschaft in Quarantäne muss. Bereits betroffen von positiven Tests waren in Ausserschwyz der FC Tuggen, der FC Freienbach sowie die NLB-
Unihockeyaner der Red Devils. Im Unihockey allein wären am vergangenen Wochenende nicht weniger als 100 von 1000 geplanten Partien coronabedingt abgesagt und verschoben worden.

Unihockey unterbricht

Das aktuelle Chaos will der Schweizer Unihockeyverband Swiss Unihockey nicht mehr länger mit ansehen. Am Freitag kam darum die Meldung, dass Swiss Unihockey die laufende Saison per sofort in allen Ligen bis Ende November unterbricht. «Als grösster Hallensportverband sehen wir es als unsere Pflicht an, die Massnahmen des Bundes und der Kantone zu unterstützen und unseren Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus zu leisten», sagte Zentralpräsident Daniel Bareiss gegenüber «SRF». Betroffen vom Entscheid sind die Red Devils und der UHC Tuggen-Reichenburg, die am letzten Wochenende beide gespielt hätten. 

Am Freitagabend zog dann die Regio League des Schweizer Eishockeyverbandes nach. Per sofort wurde die Meisterschaft unterbrochen, auf unbestimmte Zeit. «Dies einerseits, weil eine Weiterführung der Saison unter den aktuellen Umständen praktisch nicht mehr umsetzbar ist, und aus Solidarität unter den verschiedenen Regionen innerhalb der Regio League», heisst es in einer Mitteilung. Auch im Schweizer Amateurhockey waren diverse Spielverschiebungen nötig. Weitere Entscheidungen werden nach der Bundesrats-Pressekonferenz von morgen Mittwoch gefällt. Dort wird darüber entschieden, ob ein Verbot für Kontaktsportarten im Amateurbereich ausgesprochen wird.

Auf diese PK verweist auch das Komitee der Ersten Liga und der Promotion League. Die Verantwortlichen wollen am Mittwoch entscheiden. Auf jeden Fall soll die Fussballsaison aber nicht abgebrochen, sondern bloss unterbrochen werden. In den unteren Fussballligen sieht die Situation gleich aus. 

Kein Volleyball mehr

Am Samstag entschied der Vorstand der SwissVolley Region GSGL, dass der Meisterschaftsbetrieb bis mindestens am 8. November unterbrochen wird. Der Unterbruch betrifft alle Aktiv- und Nachwuchsligen. Für den VBC March und den VBC Pfäffikon ist damit die Saison unterbrochen, ehe sie richtig gestartet ist. Wann und ob der Meisterschaftsbetrieb wieder aufgenommen wird, hängt von der Corona-Entwicklung und den weiteren Massnahmen der Kantone ab. 

In allen unterbrochenen Ligen sind Trainings weiter erlaubt, sofern es die Vorgaben der Kantone erlauben. Die Verantwortung dafür liegt in den Händen der Vereine. 

Im Moment noch nicht gefährdet ist der Profisport. Die Mannschaften dürfen weiter trainieren. Einige Teams wie die SCRJ Lakers dürfen ausserdem noch vor Zuschauern spielen, während andere – vor allem in Bern und der Westschweiz – Geisterspiele austragen müssen. Der Entscheid, ob Spiele unter diesen Voraussetzungen noch wirtschaftlich sind, wird Ende Woche erwartet. Hier ist entscheidend, ob der Bundesrat am Mittwoch erneut ein Grossveranstaltungsverbot beschliesst.

Lars Morger, Redaktion March 24 & Höfe24