Die gefährliche Annäherung geschah am 20. Februar 2018 am frühen Nachmittag auf einer Höhe von rund 700 Metern über der Insel Ufnau. Der Helikopter war von der Ufnau aus zu einem Lastenflug Richtung Pfäffikon gestartet. Als er auf die Höhe von rund 700 Metern aufgestiegen war, näherten sich zwei Abfangjäger des Typs Boeing F/A-18C der Schweizer Luftwaffe, die in Payerne gestartet waren. Der Helikopter und die Kampfjets kamen sich in der Folge gefährlich nahe.
Kollisionswarnsysteme fehlen
Im Rahmen der Untersuchung sei einmal mehr festgestellt, dass die beiden beteiligten Kampfflugzeuge über keinerlei Kollisionswarnsysteme verfügten, schreibt die Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust in ihrem Bericht. Der Grund liege darin, dass für den Betrieb von Staatsluftfahrzeugen Ausnahmebewilligungen existieren, die einen Verzicht auf Sicherheitsausrüstung erlauben. Zudem erhielten die Kampfjetpiloten keine Verkehrshinweise über den tieffliegenden Helikopter, da dieser sich unterhalb der Radarabdeckung des militärischen Radarsystems befand.
«Insbesondere bei Tiefflügen mit hoher Geschwindigkeit durch vorwiegend zivil genutzte Lufträume, stellt diese fehlende Ausrüstung ein beträchtliches Risiko für alle Luftraumbenutzer dar», heisst es weiter. Es sei nur einem glücklichen Umstand zuzuschreiben, dass es nicht zu einer noch geringeren Annäherung oder sogar Kollision kam. Die beiden Kampfflugzeuge flogen nämlich rechtwinklig zur Flugrichtung des Helikopters. Deshalb wäre rückblickend auch nach einem erfolgreichen visuellen Erkennen des Helikopters kein Ausweichmanöver seitens der F/A-18–Piloten erforderlich gewesen.