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Reichenburg
11.10.2019

Reichenburger wehren sich

Hier geht links abbiegen seit September nicht mehr: Noch immer stören sich viele Reichenburger an dieser Neuregelung. Man findet sie unlogisch, und sie ziehe eine erschwerte Umfahrung nach sich.
Hier geht links abbiegen seit September nicht mehr: Noch immer stören sich viele Reichenburger an dieser Neuregelung. Man findet sie unlogisch, und sie ziehe eine erschwerte Umfahrung nach sich.
Seit September ist das Linksabbiegeverbot auf dem Autobahnzubringer in Reichenburg in Kraft. Hat man sich an die Neuregelung gewöhnt? Keineswegs! Die Verkehrsregelung wird kritisiert und bekämpft.

Das haben Reichenburger nie gewollt: Ein Linksabbiegeverbot bei der Verzweigung Autobahnzubringer/ Speerstrasse.Doch seit September prangt die entsprechende Signalisierung unübersehbar für jeden Verkehrsteilnehmer, der ab der Autobahn in Richtung Dorf beziehungsweise Benken fährt. Man darf nicht mehr links abbiegen, sondern muss Umwege über den Kreisel oder das Dorf fahren.

Die Kritik an dieser Sicherheitsmassnahme des Bundesamts für Strassen (Astra) reisst nicht ab. In Internetplattformen wird die Verkehrsführung intensiv und breit diskutiert («LKW wo nöd dur d Unterführig chömed, wie die denn uf Siebne oder uf R’burg chömet ... die gönd sicher uf Lache go chere», «vo Bänke her muesch au durs Dorf, nur isch es Null signalisiert»). Aber nicht alle Aussagen dürfen für bare Münze genommen werden ...

«Man kann sagen, das Linksabbiegerverbot ist Thema Nummer 1 im Dorf», sagt Gemeindepräsident Armin Kistler. So gab es auch am Samstag, 21. September, an der Dialogveranstaltung für das Dorfleitbild 2040 viele Rückmeldungen. «Leider sind uns als Gemeinde zurzeit die Hände gebunden, denn wir müssen den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts abwarten», erklärt Kistler zum hängigen Verfahren, das die Gemeinde und der Bezirk March angestrengt haben. «Aber wir bieten Hand, natürlich nur für legale Aktionen.» Auf vielfaches Nachfragen sei die Gemeindeleitung zum Schluss gekommen, dem Bürger eine Plattform zu empfehlen, auf der er sich persönlich melden kann. In einem Infoschreiben auf der Homepage sind Kontaktdaten von jeweils zuständigen Personen des Astra, des Tiefbauamts Schwyz, der Kantonspolizei Schwyz sowie der Regierungsräte Othmar Reichmuth, André Rüegsegger und Michael Stähli zu finden. Diese Personen können direkt angeschrieben werden.

Zusendungen «halten sich in Grenzen»

Wie viele von diesem Angebot schon Gebrauch gemacht haben, weiss Armin Kistler nicht. Auf Nachfrage beim Astra heisst es vage, dass sich die Zusendungen «in Grenzen halten», aber das Thema ein «Brennpunkt» sei. «Beim Tiefbauamt sind vielleicht fünf bis zehn Anfragen eingetroffen. Die Hälfte davon bemängelt die getroffene Sofortmassnahme zur Sanierung der Unfallstelle und die andere Hälfte gibt noch Anregungen, wo Verbesserungen getroffen werden können», sagt der Schwyzer Kantonsingenieur Daniel Kassubek. Man sei um «Rückmeldungen immer froh und prüft die Anliegen», so wie man beim Kanton den Rückmeldungen der Bürger grundsätzlich offen gegenüberstehe, seien diese positiv oder negativ.

Gemäss dem Reichenburger Initiant der Petition gegen den Linksabbieger, Ueli Kistler, sollen allerdings deutlich mehr Schreiben an die zuständigen Behörden erfolgt sein. Dies sei ihm von Bürgern, aber auch von Behördenvertretern bestätigt worden.

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