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Galgenen
11.10.2019
06.05.2022 15:31 Uhr

Meerschweinchen-Spiele vom Aussterben bedroht

Weil der KAB geeignete Meerschweinchen fehlen, hat der Verein sein beliebtes Bingo an der Dorfchilbi aufgegeben.
Weil der KAB geeignete Meerschweinchen fehlen, hat der Verein sein beliebtes Bingo an der Dorfchilbi aufgegeben. Bild: zvg
Früher waren Meersüli-Rennen Bestandteil vieler Dorfchilbis. Jetzt wurden sie auch in Galgenen abgeschafft.

Es ist kein Witz: Für die Durchführung eines Meerschweinchen-Spiels braucht es einerseits eine kantonale Bewilligung und ausserdem eine Meerschweinchen-spezifische Ausbildung, den Erwerb eines sogenannten Sachausweises. Dies ist sicher mit ein Grund, warum die Meerschweinchenspiele, die es früher an vielen Dorfchilbis in Ausserschwyz gab, immer rarer werden. Zuletzt traf es auch die KAB am Herbstmärt in Galgenen. Sie führen ihr traditionelles Meerschweinchenspiel wegen fehlender Tiere nicht mehr durch.

Für Ausstellungen und Filmaufnahmen

Landläufig werden die Spiele als Meersüli-Rennen bezeichnet, auf der offiziellen Seite, beim Laboratorium der Urkantone, fallen sie in die Kategorie «Werbeanlässe mit Tieren». Für solche Anlässe wurden im letzten Jahr in diesem Kanton zwölf Gesuche eingereicht. 2017 waren es sogar nur sechs. Wie viele Meerschweinchenspiele sich darunter befinden, ist nicht bekannt. Diese Zahl wird vom Laboratorium nicht separat erhoben.

Die Anfragen für «Werbeanlässe mit Tieren» sind vielfältig: Es geht um alle Anlässe, an denen lebende Tiere als Attraktion ausgestellt werden. Zum Beispiel in Schaufenstern, bei Veranstaltungen bis hin zu Film- und Fotoaufnahmen von Tieren ausserhalb deren üblichen Umfeld.

Diese Vorgaben sind seit 2003 so im Tierschutz-gesetz verankert. Einige Jahre später ist für Ausstellungen ausserdem die Pflicht hinzugekommen, dass die für die Betreuung der Tiere verantwortliche Person eine -Ausbildung besuchen muss. Da die Hürden für die Meerschweinchenspiele heute einiges höher sind als früher, ist es auch nicht verwunderlich, dass sie an diversen Anlässen und Orten im Kanton Schwyz abgeschafft wurden.

Die Organisatoren lassen sich von gesetzlichen Hürden aber nicht beirren und bieten immer wieder Spiele mit und ohne tierische Beteiligung an: von Kuhfladenbingo (Chilbi -Rei-chen-burg) über das Plastik-Entenrennen (Hore Butzi Lachen) bis zum Kuhrennen (am Alpchäsmarkt Flumserberg). Ob diese Anlässe ebenfalls unter die Kategorie «Werbeanlässe mit Tieren» fallen, ist nicht bekannt.

pb