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Auto & Mobil
29.12.2024
20.12.2024 10:11 Uhr

Mehr als die Hälfte der neuen Autos sind SUVs

Sport Utility Vehicles (SUV) sind auf den Schweizer Strassen so gefragt wie nie zuvor.
Sport Utility Vehicles (SUV) sind auf den Schweizer Strassen so gefragt wie nie zuvor. Bild: pixabay.com
Sport Utility Vehicles (SUV) sind beliebter denn je auf den Schweizer Strassen. Der Anteil der SUVs an den Neuzulassungen stieg im Jahr 2023 auf ein Rekordhoch von 56,2 Prozent. 2010 waren es noch 16,9 Prozent gewesen. Das zeigt der erste SUV-Report von Comparis.

Eine aktuelle Analyse von Comparis zeigt: Der Anteil der SUVs an den Neuzulassungen im Jahr 2023 hat einen historischen Höchststand von 56,2 % erreicht. In den letzten 13 Jahren hat sich der Marktanteil der SUVs erheblich erhöht: 2010 lag er noch bei 16,9 %, 2022 wurde die 50-Prozent-Marke überschritten. Diese Zahlen stammen aus dem neu veröffentlichten SUV-Report von Comparis. Er zeigt jährlich die Entwicklung des SUV-Anteils an den Neuzulassungen in der Schweiz auf.

Zu den SUVs zählt Comparis auch Geländewagen (z. B. Toyota Landcruiser), Pickup-Trucks (z. B. Ford Ranger) und Crossover-SUVs (z. B. Volkswagen T-Cross).

«Der anhaltende Aufwärtstrend bei den SUV-Zulassungen zeigt, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer weiter grossen Wert auf ein geräumiges Platzangebot und eine erhöhte Sitzposition legen.»
Adi Kolecic, Mobilitätsexperte bei Comparis

Deutsche Marken und Elektroautos vorne

Audi belegt im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den SUV-Neuzulassungen. Insgesamt wurden 13'011 Audi-SUVs neu zugelassen, wobei der Audi Q3 als beliebtestes Modell hervorsticht. Knapp dahinter folgen Škoda und BMW mit 12'736 bzw. 11'932 neu zugelassenen SUVs.

Historisch betrachtet belegen vor allem deutsche Automarken die vorderen Plätze der SUV-Rangliste. Seit 2019 ist aber der tschechische Hersteller Škoda stets in den Top 5 zu finden. Das liegt hauptsächlich an der grossen Beliebtheit der Modelle Enyaq und Karoq. 

Das meistverkaufte SUV 2023 ist das Tesla Model Y, an zweiter Stelle der ebenfalls elektrische Škoda Enyaq. Das überrasche nicht, denn das Elektroauto-Segment werde von E-SUVs oder Crossovers dominiert. «Wer elektrisch fährt, wählt in den meisten Fällen ein SUV. Reichweitenstarke Kleinwagen und Kompaktmodelle sind im Bereich der Elektroautos noch selten auf dem Markt zu finden», sagt Adi Kolecic.

Klassisches Familienauto ein Auslaufmodell

Aus der Analyse geht hervor, dass Kompaktvans und Kombis zunehmend die Bauart von SUVs übernehmen. Das sei vor allem bei europäischen Herstellern zu beobachten, so Comparis. So galt etwa der Citroën C4 früher als Kombilimousine, heute ist er ein SUV-Coupé. Der bei Familien beliebte Renault Espace wechselte 2023 von einem Van zu einem SUV. «Das klassische Familienauto ist ein Auslaufmodell. Es wird zunehmend von SUVs ersetzt», so der Experte.

«SUVs sind zwar beliebt. Sie bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich, besonders in urbanen Räumen.»
Adi Kolecic

SUV-Boom bringt Herausforderungen

Der SUV-Boom habe aber eine Kehrseite: Sie beanspruchen mehr Platz und sind oft schwerer als herkömmliche Autos. Das führe nicht nur zu einem grösseren Treibstoffverbrauch, sondern auch zu vermehrten Schäden an der Strasseninfrastruktur, was die Sanierungskosten tendenziell steigen lasse, so Comparis.

Zudem komme es in dicht besiedelten Städten zunehmend zu Platzproblemen. Deshalb habe zum Beispiel Paris bereits zusätzliche Parkgebühren für schwere Geländewagen eingeführt. Auch in Schweizer Städten wie Basel und Zürich wird inzwischen über ähnliche Massnahmen diskutiert.

«SUVs sind zwar beliebt. Sie bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich, besonders in urbanen Räumen. Eine mögliche Einführung von zusätzlichen Parkgebühren oder Einschränkungen für schwere Fahrzeuge könnten helfen, die Balance zwischen den Bedürfnissen der SUV-Fahrerinnen und -Fahrer und den räumlichen Gegebenheiten im urbanen Raum zu finden», sagt Adi Kolecic.

Gefährlicher als andere

Zudem seien SUVs für andere Verkehrsteilnehmende gefährlicher als kleinere Autos. Denn sie würden mehr versicherungstechnische Schäden verursachen als leichtere Fahrzeuge. Grund dafür sei das höhere Gewicht und die Aufbauart der Sport Utility Vehicles.

Was ist ein Sport Utility Vehicle?

Sport Utility Vehicles (SUV) zeichnen sich durch eine erhöhte Bodenfreiheit aus. Sie sind zwar wie Geländewagen auch für den Offroad-Einsatz konzipiert. Sie müssen im Gegensatz zu Geländewagen aber keine festgelegte Bodenfreiheit und Steigfähigkeit aufweisen. Auch ein Allradantrieb ist nicht zwingend nötig. Sie werden deshalb als normale Personenwagen klassifiziert.

Zürioberland24/bt / Redaktion March24 & Höfe24