Im Jahr 1986 gegründet, war der Bildverarbeiter einzigartig auf dem Markt. Industrielle Bildverarbeitungssysteme der Compar AG sind überall dort zu finden, wo Qualitätskontrollen oder Bestückungen gefordert sind.Seit rund 30 Jahren ist das Freienbacher Unternehmen Distributionspartner des japanischen Industrieroboter-Herstellers Epson. «Die Roboter von Epson wurden zu Beginn für die Uhrenindustrie gebaut, sie sind sehr schnell und äusserst präzise», erzählt Tobias Lüssi, CEO der Compar AG, die Geschichte der Partnerschaft. «Epson setzte in Europa einen Vertrieb auf und brauchte für gewisse Applikationen Bildverarbeitungssysteme. Weil wir als Bildverarbeiter praktisch konkurrenzlos waren, kamen sie auf uns zu.»
In der Schweiz sind die Lösungen der Compar AG in der Uhrenindustrie noch immer gefragt. Seit rund zehn Jahren übersteigt jedoch die Nachfrage aus der Pharmaindustrie und der Medizintechnik jene aus der Uhrenindustrie. Weltweit kommen die Kunden aus allen möglichen Branchen: der Automobilindustrie, der Verpackungs- oder der Lebensmittelindustrie.
«Vertrauen ist gut, Sehen besser»
Das Bildverarbeitungssystem von Compar ist in der Lage, die exakte Position eines Teils zu ermitteln, damit der Roboter dieses greifen kann. Das sind Ablegepositionen im Mikrometerbereich, was für die Uhrenindustrie Voraussetzung ist. Mit der Software Visionexpert können Teile positioniert, bestückt, geschmiert sowie auf Qualität und Anwesenheit kontrolliert werden. Wie bereits erwähnt, ist dies auch in anderen Branchen gefragt. So werden Compars Lösungen beispielsweise auch für die Qualitätskontrolle von Kontaktlinsen, medizinischen Implantaten oder Schrauben angewandt. Im Automobilbereich wird das «Traumpaar Roboter und Machine Vision» für die Stanzung von Lenkradkabeln oder zur Druckinspektion der Konsole eingesetzt.
Das Unternehmen zeichnet sich dadurch aus, dass für jede Aufgabenstellung der Kunden individuelle Lösungen gefunden werden. «Wir sind sehr lösungsorientiert – in der Hinsicht, dass wir das einsetzen können, was auf die jeweilige Aufgabenstellung am besten zugeschnitten ist, und dass wir nicht von irgendwem abhängig sind. Das hilft dem Kunden nicht, wenn er irgendetwas bekommt, das ab Stange zwar gut verkauft wird, aber nachher nicht genau ins System passt.»
Dadurch, dass Compar nicht einfach nur Produkte, also Roboter und Bildverarbeitungssysteme, verkauft, sondern dieSoftware und das System individuell auf die Situationdes Kunden und dessen Qualitätsansprüche entwickelt, kann sie sich im Markt behaupten. «Wenn man nur ‹Box-Mover› ist, wird’s schwierig, denn dann steht man mit den Grossen in Konkurrenz. Man mussetwas bieten, das einen Mehrwert im wirtschaftlichen Sinn aufweist, und das können wir.»
Pfäffikon als Standort ideal
Compar hat auch Kunden in der Region, beispielsweise die Pamasol Willi Mäder AG (Lösungen für Aerosole und Sprühsysteme) oder die Meteor AG (Elektrogeräte) in Freienbach. Der Standort habe viele Vorteile, vor allem für die Mitarbeitenden, die aufgrund der guten ÖV-Anbindungen in Pfäffikon von weit herum anreisten. «Das Einzugsgebiet ist relativ gross, es kommen auch Leute vom Glarnerland, aus Chur oder Luzern.» Viele der 26 Mitarbeitenden am Hauptsitz sind ehemalige Studenten der HSR, Elektroingenieure, Maschinenbauer oder Informatiker.
Wie viele andere Unternehmen in der Schweiz ist es auch für die Compar AG nicht einfach,hochqualifizierte Mitarbeitende zu finden, die sowohl das Fachwissen als auch die praktischen Fähigkeiten mitbringen. Vor allem an der Niederlassung in der Westschweiz sei es schwierig, gute Leute zu finden. Deshalb hat die Compar AG seit vielen Jahren Mitarbeiter aus dem Ausland, welche teilweise in Freienbach vertieft ausgebildet werden. Eine weitere Niederlassung befindet sich in Irland.