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Lachen
17.09.2020

Corona-Krise hat das Start-up gerettet

Bild: am
Erika und Urs Hegi aus Lachen waren mit einer Geschäftsidee unterwegs, als die Corona-Epidemie kam. Während der Zeit des Lockdowns entwickelten sie eine weiterführende Idee: Software-Entwickler-Auktionen.

Innovative Ideen fallen bekanntlich nicht vom Himmel, sie werden erarbeitet. Dieser Sachverhalt spornt Erika und Urs Hegi immer wieder an: Im 2019 haben sie die Talegri GmbH gegründet, eine Datenbank für IT-Experten. Damit soll es für Jobsuchende und Unternehmen einfacher werden, einander zu finden. Im Februar 2020 konnten sie mit einer ersten Version der Datenbank online gehen.

«Wir haben viel Zeit und Geld in die Entwicklung investiert», sagt Urs Hegi. Doch dann die Enttäuschung: «Das Interesse war verhalten und wir begriffen, dass wir nochmals investieren müssen, um die Datenbank soweit zu bringen, dass sie erfolgreich sein könnte.» In diese ernüchternde Geschäftsphase fiel der Corona-Lockdown. «Wir waren gezwungen, innezuhalten und haben begriffen, dass wir auf dem Holzweg sind. Wir mussten unsere Idee nochmals komplett überdenken.» 

Das Resultat ist eine Software-Entwickler-Auktion. Solche Auktions-
Modelle sind grundsätzlich bekannt: Hier gibt der Jobsuchende seine Angaben ab, der Unternehmer sagt, was er braucht. Diese Daten werden ausgetauscht und verglichen – noch bevor es zu einem allfälligen Bewerbungsgespräch kommt. Der Stellensuchende gibt seine Daten teils anonym ein; Diplome, Berufserfahrung und Alter seien jedoch nötig, damit sich die Firma ein Bild machen könne. Von ihr wiederum dürfe unter anderem ein Lohnvorschlag, Ferien und eventuelle Benefits erwartet werden. Nicht relevant ist das Geschlecht.«Somit kann der Stellensuchende seinen Marktwert testen, bevor der eigentliche Bewerbungsprozess beginnt. Beide Parteien sparen Zeit und Geld.»

Software-Entwickler stets gesucht

Hegis Modell richtet sich an Software-Entwickler, die «in der Schweiz sehr gesucht sind». Auf momentan rund 16 000 offene Positionen fallen rund 5000 Stellensuchende. IT-Dienstleister und Software-Entwickler werden von allen grossen Firmen benötigt wie Banken, Sunrise, Google; auch reine Industriefirmen wie etwa V-Zug setzen bekanntlich auf Digitalisierung.

«Unser neues Geschäftsmodell erregt Aufmerksamkeit und wir erhalten positives Feedback», zeigt sich Hegi erfreut. Natürlich bleibt die Corona-Krise für die beiden Jungunternehmer eine riesige Herausforderung: «Aber wir sind überzeugt, dass sie uns geholfen hat, uns nochmals Gedanken über unser Geschäftsmodell zu machen, bevor wir noch mehr Zeit und Geld in ein Konzept gesteckt hätten, welches vielleicht nie zum Erfolg geführt hätte.»

Johanna Mächler, March24 & Höfe 24