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Tuggen
16.09.2020

Statt Waren zu verkaufen, werden sie gespendet

Bild: zvg
Die Auflagen zur Durchführung einer Kinderwarenbörse sind beträchtlich. Deshalb hat sich der Treff ­junger Frauen Tuggen entschieden, die Herbstbörse abzusagen und stattdessen zum Spendenvormittag zu laden.

Die Tuggner Kinderwarenbörse ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Trotz der Beliebtheit des Anlasses hat sich der Vorstand des Treffs junger Frauen (TjF) aber schon früh dazu entschieden, die Börse in diesem Jahr abzusagen. Ausschlaggebend waren die vom Kanton gemachten Auflagen: «Wir hätten alle Waren beim Erhalt desinfizieren, ein Zählsystem einrichten, alle Räumlichkeiten laufend desinfizieren und am Schluss das ganze Gebäude nochmals gründlich desinfizieren müssen», erzählt Seraina Rüegg. «Für all dies hätten wir rund 80 freiwillige Helfer benötigt.» Am Ende hätten Aufwand und Ertrag in keinem Masse übereingestimmt, womit dem Vorstand schnell klar wurde, dass eine Durchführung keinen Sinn ergibt.

Geringere Auflagen für Spendenvormittag

Damit die Familien nicht auf massenhaft Kleidern und Waren sitzenbleiben, hat sich der TjF entschlossen, anstelle der Börse einen Spendenvormittag zu organisieren. Dafür braucht der TjF lediglich eine Handvoll Helfer und muss deutlich geringere Auflagen erfüllen.

Durchgeführt wird der Spendenmorgen zugunsten von Hilfe Hoch 3, einer Non-Profit-Organisation von Marianna Zweifel aus Alosen (ZG). «Seit ein paar Jahren hilft Marianna bei uns an der Börse mit und darf im Gegenzug alle Artikel mitnehmen, die nicht mehr gebraucht werden», schildert Seraina Rüegg die Zusammenarbeit. Das sind jeweils bis zu zwei vollgepackte Lieferwagen. Die Ware transportiere die in Ungarn geborene aber in der Schweiz aufgewachsene Zweifel dann in den Süden ihres Herkunftslandes. Bis zu sechsmal pro Jahr fährt sie nach Ungarn und verteilt die Hilfsgüter an ein Kinderheim oder ein Spital.
Wann Marianna Zweifel das nächste Mal fährt, weiss sie nicht. «Leider wurden aufgrund der Corona-Pandemie vor kurzem die Grenzen wieder geschlossen, was eine Einreise verunmöglicht», erklärt sie auf Anfrage. Ausgerechnet jetzt, wo Hilfe noch dringender benötigt werde.

Ob und wie viel am Spendenvormittag zusammenkommt, kann Seraina Rüegg nicht abschätzen. 

Spendenvormittag: Samstag, 19. September, 9 bis 11 Uhr, Schulhaus Eneda Tuggen

Marianna Zweifel von Hilfe Hoch 3 sammelt am 19. September gebrauchte aber intakte Artikel, um sie dann einem ungarischen Kinderheim oder Spital zu spenden. Bild: zvg

Was wird gesucht

«Neben Kleidern und Schuhen für Gross und Klein suchen wir für das Kinderheim Homok und das Kantonsspital Szentes in Ungarn auch spezielle Sachen», erzählt die in Kaltbrunn aufgewachsene Marianna Zweifel. So zum Beispiel Thermosflaschen, Decken, Bettwäsche, Pflaster, Verbandsmaterial, Krücken, Schienen, Taschen, Rucksäcke, Trottis, In- und Outdoor-Spielzeug, Zelte, Schreibzeug, Blöcke, Lineale, Küchenutensilien und vieles mehr. «Kurz gesagt sämtliche Alltagsgegenstände, die wir selber transportieren können», so Zweifel. 

 

Silvia Gisler, March24 & Höfe 24