Für Gut-Behrami war es der erste Podestplatz in der Abfahrt seit Rang 3 im vergangenen März beim Saisonfinale in Soldeu in Andorra. In den bisherigen drei Abfahrten in diesem Winter kam die 32-jährige Tessinerin nicht über Rang 6 hinaus. Ihr bisheriges Bestergebnis fuhr sie vor zwei Wochen in Zauchensee im Salzburgerland heraus.
Viele Stürze und Ausfälle
Überschattet wurde das Rennen von mehreren Stürzen und Ausfällen. Am schlimmsten erwischte es die Schwyzerin Corinne Suter und die Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Beide hatten Probleme mit dem Sprung vor dem Tofana-Schuss. Während die Schweizerin nach der Landung ihre Fahrt selbstständig abbrechen konnte, verlor die Amerikanerin die Kontrolle und flog ins Netz.
Die Amerikanerin tat sich am linken Bein weh, die Schweizerin verletzte sich offenbar folgenschwer am Knie. Sowohl Suter als auch Shiffrin wurden mit dem Helikopter in ein Spital geflogen. Zum Gesundheitszustand der Schwyzerin war zunächst nichts bekannt, von Seiten des amerikanischen Verbandes gab es nach ersten Untersuchungen leichte Entwarnung. Shiffrins Kreuzbänder scheinen keinen Schaden genommen zu haben.
Venier beendet lange Durststrecke der Österreicherinnen
Für Stephanie Venier war es erst der zweite Weltcupsieg. Die Premiere feierte sie vor knapp fünf Jahren in Garmisch. Die 30-jährige Tirolerin beendete eine lange Durststrecke von Österreich. Gut vier Jahre musste die stolze Skination auf einen Abfahrtssieg bei den Frauen warten. Als letzte Athletin von Ski Austria stieg die nach der letzten Saison zurückgetretene Nicole Schmidhofer 2019 in Lake Louise in Kanada zuoberst auf das Treppchen.
Die Österreicherinnen hatten in der ersten von zwei Abfahrten in Cortina gleich doppelt Grund zum Jubeln. Veniers Teamkollegin Christina Ager teilte sich den dritten Rang mit der Kanadierin Valérie Grenier und der italienischen Topfavoritin Sofia Goggia. Das Trio war exakt gleich schnell und büsste 71 Hundertstel auf die Bestzeit ein.
Während der dritte Platz für Goggia einer Enttäuschung gleichkommt, bedeutete er für Ager und Grenier eine Premiere. Die 28-jährige Österreicherin stieg zum ersten Mal überhaupt auf ein Weltcup-Podest, Riesenslalom-Spezialistin Grenier fuhr erstmals in der schnellsten Disziplin unter die ersten drei. Ihr bestes Abfahrts-Ergebnis war bisher ein 16. Rang.