Beeindruckend Bilder, berührende Geschichten, ergreifende Schicksale. Die Dr. Rau Stiftung präsentierte im Signau Haus im Zürcher Seefeld zwei Dokumentarfilme, die unter die Haut gehen. Mit «Mein zweites Leben» und «Ein Fussballmärchen in Südafrika» schuf der Winterthurer Regisseur Thomas Gerber Zeitzeugnisse, in denen Reichtum und Armut des afrikanischen Kontinents gleichzeitig spürbar werden.
Professor Lüthy im Kampf gegen Aids
In «Mein zweites Leben» wird die Geschichte des Schweizer Infektiologen Ruedi Lüthy und seiner grandiosen medizinischen Leistung in Afrika beschrieben.
Lüthy, der im Zürich der frühen 1980-er Jahren zu den Pionieren im Kampf gegen Aids gehörte, erzählte dem Publikum am Rande der Premiere: «Im Vergleich zur Schweiz, wo wir schon vor 20 Jahre Erfahrung im Umgang mit der Krankheit hatten, begann in Simbabwe 2003 alles von vorne».
Jeder 6. ist positiv
Damals habe er die Welt nicht mehr verstanden, so Lüthy vor einem sichtlich bewegte Publikum. Was er in Simbabwe angetroffen habe, könne er noch heute kaum glauben: «Nichts von dem, was wir im Westen täglich brauchten und was sagenhafte Erfolge gebracht hatte, war vorhanden. Da wusste ich: Ich musste helfen.» So richtete er sein Leben neu aus – und gründete in Harare die Newlands Clinic.
Noch heute sind 16,7 Prozent der Bevölkerung Simbabwes mit dem Virus infiziert. Aber dank der modernen Medizin können diese Menschen ein normales Leben führen.