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Kanton
14.09.2023

Missbrauch – Kantonalkirchen prüfen anonymes Meldesystem

Eine fragende Journalistin in Lugano, wo gestern die Studie der Uni Zürich über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche vorgestellt wurde. Zuvor war über die Studie schon am Dienstag in Zürich informiert worden.
Eine fragende Journalistin in Lugano, wo gestern die Studie der Uni Zürich über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche vorgestellt wurde. Zuvor war über die Studie schon am Dienstag in Zürich informiert worden. Bild: Keystone
Sexueller und allgemein Machtmissbrauch in katholischen Institutionen soll mit aller Macht verhindert werden. Das ist für die Kantonalkirchen und das Bistum Chur seit längerem das deklarierte Ziel.

Fälle von sexuellem Missbrauch in katholischen Einrichtungen in der Schweiz kamen in den vergangenen Jahren immer wieder ans Licht – auch im Kanton Schwyz. Die nun diese Woche bekannt gewordene Zahl von über 1000 Fällen, die eine Forschungsstudie belegt, verdeutlich die Problematik und das Leid, das viele Opfer in den zurückliegenden 70 Jahren erfahren haben.

«Das Ausmass ist erschütternd und macht einen sprachlos », sagt Lorenz Bösch auf Anfrage. Der Präsident der Kantonalkirche Schwyz betont: «Wichtig scheint mir, dass nun die Vergangenheit transparent aufgearbeitet wird und auch die Bischofskonferenz klar gemacht hat, dass keine Nachsicht mehr geübt wird und Missbräuche geahndet werden.» Anlaufstellen bei Missbrauchsverdacht sowie für Opfer gibt es beim Bistum bereits.

Noch konsequenter vorbeugen

Die Konferenz der Kantonalkirchen des Bistums prüfe nun, was zusätzlich helfen könne. Ein anonymes Meldesystem, wie es die Katholische Kirche Zürich lanciert hat, sei ein Ansatz, den man bereits diskutiere, sagt Bösch. Mit dem Meldesystem «Kirche schaut hin» sollen Missbräuche und Fehlverhalten künftig noch konsequenter vorgebeugt werden. Die entsprechenden Buttons sind auf den Homepages von einigen Zürcher Pfarreien bereits aktiv.

Das Bistum Chur und dessen Kantonalkirchen setzen weiter auf einen eigenen Verhaltenskodex für Priester und kirchliche Führungskräfte, den diese verbindlich unterzeichnen sollen.

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Der vollständige Bericht wurde im «March-Anzeiger» und im «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 14. September 2023 veröffentlicht. Noch kein Abo? Hier gehts zur Bestellung.

Martin Risch/Redaktion March24 & Höfe 24
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