Es fehlt an Ärzten und Pflegepersonal. In der Region, im Kanton, landesweit. Wartezeiten werden länger, Konsultationen kürzer. Die Dringlichkeit des Problems sieht man auch anhand politischer Vorstösse. Daniel Burger ist Gynäkologe und Co-Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Schwyz. Er vertritt klare Positionen. «Wir haben generell ein Grundversorgerproblem in der Schweiz, vor allem in den ländlichen Regionen.» Das beinhalte Haus- und Kinderärzte sowie Kinder-Psychiater und -Psychologen. Betreffend Hausärzte heisst das für die Bezirke March und Höfe: Bei etwa 74'000 Leuten wären 60 Grundversorger nötig. «Wir haben 33. Das entspricht etwa 25 Vollzeitstellen.»
Problem beginnt bei der Ausbildung
Burger kennt die Gründe. Die Top drei: In der Schweiz würden zu wenig Ärzte ausgebildet. Hauptgrund Nummer zwei sind die medizinischen Innovationen und dadurch länger lebende Menschen. Und drittens wollen die jungen Ärzte heute nicht mehr so viel arbeiten. Um heute einen Hausarzt auf dem Land zu ersetzen, brauche es drei Jungärzte. Wie so oft beginnt das Problem bei der Ausbildung. Nicht nur ist der Weg zum Medizinstudium steinig. Wer dann auch seinen Abschluss schafft, der entscheidet sich selten für die innere Medizin. Studierende müssten bereits während der Ausbildung darauf aufmerksam gemacht werden, und es bräuchte spezielle Kurse bei Hausärzten, so Burger. Ein entsprechendes Programm gebe es im Kanton seit vielen Jahren. Aber es sei nicht praxisnah. «Wir sind jetzt dran, das zu vereinfachen und praktischer zu machen.»