Das Interesse an der Führung im Festungswerk Grynau, der grössten der fünf Festungen im Kanton Schwyz, war dem Hauptthema «Spionage über die Festung Grynau» gewidmet. Da auf einmal nur eine begrenzte Zahl von Personen teilnehmen konnte, wird dieser Anlass am 7. September wiederholt.
Nach Begrüssung durch Stefan Beutler, Stiftungsrat und Werkgruppenchef, übernahm David Mynall, Stiftungsrat und zuständig für Waffen und Material, das Szepter. Er verstand es ausgezeichnet, die damalige Entstehung und den Betrieb des Festungswerkes bildhaft und informativ den interessierten Teilnehmern näher zu bringen.
Vorgeschobener Eckpfeiler
Damals, in der Zeit von März 1940 bis Herbst 1942, für rund 1,5 Mio. Franken erbaut, diente diese Festung als vorgeschobener Eckpfeiler der Igelstellung für das Reduit National der Abriegelung gegen Norden und Osten. Das Werk tief unter dem Buechberg verfügt über begehbare Tunnelgänge, teils bis zu 20 Meter im Erdinnern. Die Bauten waren so konzipiert, um auch einem massiven Angriff mit Artillerie und Luftwaffe standhalten zu können. Nebst Bewaffnung mit Bunkerkanonen, leichten und schweren Maschinengewehren und weiteren Infanteriemitteln verfügt das Werk über Beobachtungstürme, Unterkunft, Kommandostationen, Küche, Toiletten und technischer Räume, Einstiege und Notausgänge. Die Reduit Brigade 24 der Division 7 sowie das Territorial Bataillon 146 waren für den Betrieb zuständig.
Zum Schutz der Bevölkerung wurde innert Rekordzeit das Festungswerk Grynau erstellt und in Betrieb genommen. Und trotz vieler Informationen wie «Achtung, der Feind hört mit» oder dem Slogan «Wer nicht schweigen kann, schadet der Heimat», weckte Grynau das Interesse des damaligen deutschen Nachrichtendienstes. Für die Grynau wurden die Dispositionen von Stuttgart aus vorgenommen.
Spione wurden gefasst
David Mynall gliederte seine Äusserungen in die Bereiche «Ausbildung vom deutschen Nachrichtendienst», «Wer sind die hauptsächlichsten Spione und deren Vorgehensweise» und «Worüber wurden dem damaligen deutschen Reich Informationen zugespielt». Wie man heute weiss, haben diese Informationen nicht in allen Bereichen der aktuellen Situation entsprochen. Die Spione rekrutierten sich aus Reichsdeutschen und Schweizern. Sie alle wurden gefasst und für den Verrat zur Rechenschaft gezogen.
Die Besucher zeigten sich beeindruckt über die vorhandenen Dokumentationen sowie von der spannenden und überzeugenden Orientierung durch Historiker David Mynall.