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09.08.2023

Am Samstag startet die erste Pride

Bild: unsplash.com/@norbuw
Ein Jahr Planung ist vorbei: Am 12. August feiern LGBTQI-Anhänger die erste Pride in St.Gallen. Der farbenfrohe Anlass sorgt auch für Diskussionen.

Von «St.Gallen braucht eine Pride» über «Lasst uns das Ding starten» bis «Die erste Pride in St.Gallen» lief der Prozess vom September 2022 bis im Februar dieses Jahres und endlich war klar: Die «Zeit, Farbe zu bekennen» ist in der Gallusstadt angekommen.

Am kommenden Samstag ist es so weit: Der St.Galler Pride-Anlass feiert Premiere

Es ist das Pendant zu den farbigen Festen wie der grösste seines Zeichens in Zürich, der jeweils im Juni stattfindet. Oder zur Pride Zentralschweiz und Bern.

Die Grösse und Slogans unterscheiden sich, die Aussage bleibt dieselbe: Alle Menschen sollen die gleichen Rechte und Chancen haben, unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Man setzt sich für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere – kurz LGBTQI – ein.

Der Verein «St.Gallen Pride» organisiert den Ostschweizer Event, um ein Zeichen für eine offenere Region zu setzen. In einem mit Tendenz zur konservativen Mehrheit bestückten Kanton soll vorwärtsgemacht werden – aktive Inklusion statt Bedrohung in der Öffentlichkeit.

Es wird demonstriert und damit ein Zeichen gesetzt, es wird vernetzt und gefeiert

Um 13 Uhr startet der Marsch vom Kornhausplatz aus über den Neumarkt bis in die Marktgasse und über die Webergasse zum St.Leonshardspark. Flaggen, Banner und Schilder im gesamten Farbspektrum werden die Stadt zieren.

Ab 15 Uhr sprechen Stadtpräsidentin Maria Pappa sowie Aktivistin Anna Rosenwasser und der Toggenburger SP-Politiker Joel Müller. Dragqueens und DJs unterhalten bis zur Afterparty ab 20 Uhr im Flon. Die Diversität soll ordentlich zelebriert werden.

Verein «St.Gallen Pride»: Die Junge SVP begrüsse, dass sich junge Menschen für ihre Werte stark machen. Bild: pd

Schon im Februar, lange vor der Durchführung, äusserte Mitinitiant Andi Giger Bedenken bezüglich Widerstand. Jetzt ist dieser auch gekommen: Bei der Jungen SVP des Kantons St.Gallen schlug die Ankündigung hohe Wellen.

Eine Medienmitteilung erklärte, dass die Fraktion es als «absolut inakzeptabel» erachtet, wie sich zwei staatliche Ostschweizer Hochschulen als Institutionen an diesem Anlass beteiligen – der Verein «Uni Gay» der HSG und die PHSG nehmen offiziell an der Pride teil.

Die Volkspartei sieht den politisch neutralen Unterricht gefährdet

Dieser sei – wie die Antwort der städtischen Regierung auf eine Einfache Anfrage vom November 2022 bezeugt – für Lehrpersonen Pflicht.

Insbesondere die Pädagogische Hochschule, die Lehrer ausbildet, verstosse gegen die unpolitische Haltung. Die JSVP fordert die PHSG und die Universität St.Gallen auf, lediglich als Privatpersonen teilzunehmen.

Derweil rüstet sich das Pride-Organisatorenteam für einen gebührenden Ferienabschluss, sucht jedoch stets helfende Hände, um den gesamten Rahmen für die erwarteten 1500 Besucher abzudecken. Wer helfen will, kann sich hier melden.

sir/stgallen24/March24 & Höfe24