Der 53-jährige Wollerauer Ultracyclist, Lionel Poggio, hat im Sommer beim härtesten Radrennen der Welt, dem Race Across America, mitgemacht (wir berichteten). «Das war ein unglaubliches Gefühl. Ich neige nicht zu grosser Euphorie, aber die Zielankunft, diesen Augenblick, als ich die Ziellinie überquere, den werde ich so schnell nicht vergessen», beschreibt Poggio.
1000 Kilometer in zwei Tagen
Angefangen hat alles 2014. Lionel Poggio arbeitete im Bereich Risikomanagement von Naturkatastrophen für eine Rückversicherung, die Kinder waren sechs und drei Jahre alt. «Da habe ich meinen Job an den berühmten Nagel gehängt und mich als Hausmann um die Kinder gekümmert.» Und plötzlich war da auch Zeit, um über andere Dinge nachzudenken: Tortour 1000, das grösste mehrtägige Nonstop-Ultracycling-Event der Welt. Das Rennen mit Start und Ziel in Küsnacht fordert Radsportlern und ihrer Crew alles ab. In lediglich zwei Tagen ist eine 1000 Kilometer lange Rennstrecke in der Schweiz zu meistern: Tag und Nacht, allein oder im Team. Lionel Poggio hat 2014 erstmals mitgemacht. 2015 auch. 2016 hat er die Tortour 1000 gewonnen. Bis 2018 ist er die Tortour jedes Jahr gefahren.
Nächste Herausforderung
Bei Poggio steht schon die nächste Herausforderung an. Aber: «Nächstes Jahr wird es keine Teilnahme am Race Across America geben, der zeitliche Aufwand ist einfach zu gross. Das musste ich meiner Frau schon versprechen», sagt Poggio und muss schmunzeln. Auch der finanzielle Aufwand ist erheblich. Aber natürlich gibt es ein Projekt, es nennt sich Tortour Myself. Das Rad-Event ist die perfekte Lösung, wenn man rausfinden möchte, wie weit man mit dem Fahrrad kommt. Lionel Poggio wählt die Maximalvariante. Start ist Freitag, 18. August, um 17 Uhr, und Rennende ist Samstag, 19. August, um 24 Uhr. In 31 Stunden können die Teilnehmer die 50 Kilometer lange Strecke so oft fahren, wie sie möchten. Pro gefahrene Runde wird gespendet. Sein Ziel: «12, 13 Runden möchte ich schon schaffen.»