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17.07.2023
17.07.2023 18:04 Uhr

Braucht es bald einen Hundeführerschein?

Carmen Hässig (l.) mit Border Collie Kerry und Miriam Ulrich mit Pitbull-Hündin Aschei.
Carmen Hässig (l.) mit Border Collie Kerry und Miriam Ulrich mit Pitbull-Hündin Aschei. Bild: Johanna Mächler
Es gibt immer mehr Hunde. Im Kanton Schwyz zählte man im Frühling 2023 insgesamt 9125 Hunde. Nicht alle Halter, vor allem nicht Neuhalter sind den Tieren gewachsen. Sollen künftige Hundehalter einen Test ablegen?

Das kantonale Hundegesetz regelt die Haltung und den Umgang mit diesen beliebten Haustieren. Eine der zentralen Aufträge des Hundehalters ist es, «Hunde so zu halten, dass sie weder Personen noch Tiere gefährden oder belästigen». Als nützlich hat sich beispielsweise die Leinenpflicht erwiesen, auch wenn viele Hundehalter diese geflissentlich umgehen.

Das beobachten auch die beiden Tiertrainerinnen Carmen Hässig aus Benken und Miriam Ulrich aus Siebnen. Beide sprechen sich für die Leinenpflicht aus, dies vor allem deshalb, weil die Hundedichte im Kanton Schwyz seit der Coronazeit nochmals grösser geworden ist. In den Jahren 2020 bis 2023 wurde eine Zunahme von rund 1000 Hunden gezählt, ein sprunghafter Anstieg im Vergleich mit den Vorjahren.

Nicht tiergerechte Haltung verursacht Probleme

Hässig und Ulrich therapieren Tiere, die Probleme verursachen, wenn Erziehung oder Haltung nicht tiergerecht sind. Heute gehöre es oft zum guten Ton, nebst Familie, Haus und Auto auch einen schönen Hund zu haben. «Leute kaufen nicht einen Hund mit Bedürfnissen, sondern etwas für ihre Bedürfnisse», so Carmen Hässig.

Hässig und Ulrich würden ein angepasstes Hundegesetz begrüssen, welches künftige Halter genauer beurteilen würde. Auch sollten fehlbare Halter konsequenter überprüft werden. Es reiche nicht, bei problematischem Verhalten des Tieres einige Therapiestunden als Massnahme zu verordnen. Auch könnte mit der Hundesteuer ein Anreizsystem für gute Haltung gefördert werden.

Anregungen für das Hundegesetz 

Hundehalter mit Problemtieren mit höheren Hundesteuern belegen. Durch regelmässiges Arbeiten mit dem Hund diese Steuer reduzieren. (Höhe der Hundesteuer können Stimmbürger beschliessen.) Hundeerziehungskurse für Ersthalter wieder einführen; für Halter von Problemhunden verpflichtend erklären.

Hundeführerschein in drei Kategorien 

Die stetige Zunahme an Hunden ist auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Damit der allermeist gute Umgang mit Hunden gewährleistet bleibt, ist ein Hundeführerschein denkbar. «Anzustreben wäre ein System, welches Neuhundehalter optimaler auf die Tierhaltungvorbereitet und das beurteilen kann, inwiefern der Hundehalter fähig ist, einen bestimmten Typus Hundzu halten und zu führen», sagt Carmen Hässig. EineKategorisierung der Hundehalter wäre sinnvoll, beispielsweise von 1 bis 3. Wobei die Kategorie eins eine Hundehaltung bewilligt für Begleithunderassen, Kategorie zwei für mittelgrossegrosse Rassen, die mässig reaktive Eigenschaften haben, und Kategorie drei für alle Arbeitshunderassen (Hüte- und Treibhunde, Herdenschutzhunde, Jagdhunde). 

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Die vollständigen Berichte findest du im «March-Anzeiger» und im «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 17. Juli 2023. Noch kein Abo? Hier gehts zur Bestellung.

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Johanna Mächler, March24 & Höfe24