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Kanton
27.06.2023
25.06.2023 11:54 Uhr

Schafhalter fühlen sich vom Kanton im Stich gelassen

Bild: Pixabay
Nutztierhalter wurden wegen der steigenden Wolfspopulation angehalten, mehr für den Herdenschutz zu unternehmen. Wie jetzt bekannt wird, sind die dafür vom Bund gesprochenen Beiträge bereits aufgebraucht. Einige Ausserschwyzer Tierhalter bleiben nun auf den Kosten von Tausenden von Franken sitzen.

Eine Familie aus der March hält seit Jahren Schafe. Sie gehören zum Familienleben wie Hund und Katze. Mit dem Anstieg von Wolfssichtungen und Rissen in der Region folgte auch sie dem Ruf nach mehr Herdenschutz. Sie nahm die notwendigen Beratungen in Anspruch, bestellte teures, aber beitragsberechtigtes Zaunmaterial und vertraute, dass der Bund wie angekündigt einen Teil der Anschaffungen mitfinanzieren wird. Inzwischen weiden die Schafe in hohen Herdenschutzzäunen. Sie sollten bestmöglich vor dem Wolf geschützt sein. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit.

Geld fehlt – Gesuch abgelehnt

Doch so einfach und rosig, wie das klingt, ist es nicht. Diese Ausserschwyzer Schafhalter sind nun wütend. Wie viele weitere Nutztierhalter im Kanton Schwyz hatten sie ein Gesuch zur Mitfinanzierung der neuen Herdenschutzmassnahmen eingereicht. «Es hiess, die 5000 Franken für die neuen Zäune würden zurückerstattet », sagt die Familie. Wenn nicht alles, dann sicher ein Teil. Dies ist nun aber nicht der Fall, wie der Familie vom kantonalen Herdenschutzbeauftragten Erich von Ah in einem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, mitgeteilt wurde.

Enttäuscht und überrumpelt

«Die Agridea (landwirtschaftliche Beratungszentrale der kantonalen Fachstellen) und das BAFU (Bundesamt für Umwelt) haben uns vor Kurzem informiert, dass das vom BAFU bewilligte Budget mittlerweile aufgebraucht ist, nicht aufgestockt und die weitere Bearbeitung und Auszahlung eingestellt wird», heisst es im Schreiben. Zudem müsse er der Familie leider mitteilen, dass ihr Gesuch abgelehnt wurde. «Wir sind – gelinde gesagt – enttäuscht und überrumpelt und können nichts weiter als Sie weiterhin möglichst transparent und zeitnah informieren», schreibt von Ah weiter. Kein Wunder also, ist die Familie unzufrieden. «Wir fühlen uns verschaukelt und im Stich gelassen», sagen sie.

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Silvia Gisler