«Es ist zwar erfreulich, dass vor allem Paare mit Kindern von der Möglichkeit der Teilzeitarbeit profitieren und so Beruf und Familie besser vereinbaren können», stellt Sepp Marty, Fraktionspräsident der Schwyzer FDP fest. «Doch auch Kinderlose reduzieren vermehrt ihr Arbeitspensum. Ein Grund dafür liegt womöglich auch bei den Fehlanreizen, die unser Sozial- und Steuersystem setzt.»
Werden Vollzeit-Arbeitende im Kanton Schwyz bestraft?

Wer aufgrund seiner Teilzeittätigkeit weniger verdienst, kommt dadurch allenfalls auch in den Genuss von Sozialleistungen, beispielsweise von Prämienverbilligungen. Diese wiederum zahlen die Steuerzahlenden.
Die Präsidentin der KMU Frauen Schwyz und Kantonsrätin Rita Lüönd betont angesichts von Fachkräftemangel den Vorteil von möglichst hohen Arbeitspensen. «Wir erhöhen die Wirtschaftsleistung, füllen unsere Rentenkassen und senken den Bedarf an ausländischen Arbeitskräften.» Unbestritten sei, dass jede Person das für ihre Lebenssituation passende Arbeitspensum festlegen soll. «Doch wir müssen verhindern, dass wir die Vollzeitarbeit systembedingt abwerten. Arbeit muss sich lohnen.» Darum haben die beiden Politiker eine Interpellation eingereicht, um zu erfahren, ob steuerliche und im Sozialsystem verankerte Fehlanreize bestehen und Handlungsbedarf besteht.