Kiebitze sind Bodenbrüter und ihre Nester sind ausserordentlich gut getarnt, damit sie von Fressfeinden wie Krähen, Milanen, Füchsen, etc. nicht entdeckt werden. Die frisch geschlüpften Küken verlassen sich auf ihre Tarnung und ducken sich bei Gefahr und verharren regungslos. Während der Brutzeit brauchen die Watvögel offene Flächen mit geringem Bewuchs sowie feuchte Böden für die Nahrungsbeschaffung. Durch den Verlust geeigneter Feuchtgebiete brüten sie heute immer häufiger auch auf landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. Hier wird ihnen die nahezu perfekte Tarnung jedoch zum Verhängnis, weil sie bei der Bewirtschaftung der Felder übersehen werden und umkommen. Darum bringen Mitarbeitende der Stiftung «Frauenwinkel» sowie Zivildienstleistende der Stiftung «Lebensraum Linthebene» die jungen Kiebitze in Sicherheit, bevor die Landwirte ihre Felder bewirtschaften. Die Nester werden markiert und umfahren.
Kolonien erholen sich weiter
Dank dem grossen Einsatz der Mitarbeitenden der Stiftung «Frauenwinkel» und Zivildienstleistenden der Stiftung «Lebensraum Linthebene» konnten 2022 wieder Erfolge gefeiert werden: Im Nuoler Ried liessen sich überdurchschnittlich viele Brutpaare nieder und die Gelegeverluste waren dank der Schutzmassnahmen in beiden Schutzgebieten gering. Aufgrund des trockenen Sommers wurden jedoch 2022 etwas weniger Jungvögel flügge als im regnerischen Vorjahr. Mit total 37 Flügglingen lag die Anzahl aber im Durchschnitt der letzten fünf Jahre und die Kolonien erholen sich weiter.
Elektrozäune akustische Signale sollen Jungvögel schützen
Aktuell ist die Brutsaison 2023 in vollem Gange, die ersten Küken sind Mitte April geschlüpft und es kommen täglich neue dazu. Es wurden bisher total 5.8 km Elektrozäune aufgestellt, welche Gelege und Jungvögel auf einem Gebiet von gut 30 Hektaren vor Füchsen und Mardern schützen. Diese täglichen Arbeiten sind beachtlich. Aufgrund der guten Erfahrungen der vergangenen Jahre werden auch dieses Jahr wieder sogenannte BirdAlerts eingesetzt, welche Krähen mit akustischen Signalen verscheuchen und so von den Nestern fernhalten.