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Freizeit
09.08.2020
06.05.2022 15:11 Uhr

Grenzüberschreitungen im Lidernengebiet

Das Lidernengebiet liegt teils auf Urner, teils auf Schwyzer Boden. Via eine kleine Seilbahn gelangt man von Chäppeliberg im Riemenstaldertal ins Gebiet.  (Bilder: Urs Attinger)
Das Lidernengebiet liegt teils auf Urner, teils auf Schwyzer Boden. Via eine kleine Seilbahn gelangt man von Chäppeliberg im Riemenstaldertal ins Gebiet. (Bilder: Urs Attinger) Bild: Urs Attinger
Über den Gipfel des Rossstocks verläuft die Grenze, die Lidernenhütte ist auf Urner Gebiet, das Restaurant Chaiserstock liegt im Kanton Schwyz. Auf der Tour besuchten wir beide Kantone – und wurden belohnt.

Der Morgen ist ganz frisch und neu. Die Chäppelibergbahn, eine Seilbahn für vier Personen mit genügend Frischluftzufuhr, trägt uns hoch ins Lidernen-Gebiet. Wir befinden uns im Riemenstaldertal, das teils zu Uri, teils zu Schwyz gehört und in Sisikon vom Urnersee in Richtung Osten abzweigt. «Die Talstation der Seilbahn liegt auf Schwyzer Gebiet, die Bergstation auf Urner Gebiet», lässt uns der Seilbahnangestellte Patrick Tresch beim Aussteigen wissen.

Wir wollen auf den 2461 Meter hohen Rossstock steigen, den dritthöchsten Berg nach dem Chaiserstock und dem Fulen im Lidernen-Gebiet. Zuerst führt uns unser Weg zur Lidernenhütte des Schweizer Alpenclubs. Sie weist einen der kürzesten Zustiege aller SAC-Hütten auf und wird in circa 15 Minuten ab der Chäppelibergbahn erreicht. Christian Affolter und Eliane Schiess sind im ersten Jahr Hüttenwarte der heimeligen Unterkunft.

  • Vom Gipfel des Rossstocks schweift der Blick zum Chaiserstock (links) und Fulen (rechts), die beide etwas höher, aber schwieriger zu besteigen sind als der Rossstock. Bild: Urs Attinger
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  • Bild: Urs Attinger
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Die Lidernenhütte wurde vorher 28 Jahre lang vom gleichen Hüttenwart geführt, Affolter und Schiess treten also eine gewichtige Nachfolge an. Es sei manchmal schon hart, das Leben als Hüttenwartin, aber man werde auch mit viel Schönem entschädigt, sagt Schiess. Nebst den Wanderern kämen auch viele Kletterer, die am Schmalstöckli oder am Chaiserstock ihrem Hobby frönten. An schönen Tagen dürfen sie auch Tagesausflügler begrüssen und die Terrasse füllt sich gegen Mittag mit Gästen.

Aussicht bis nach Ausserschwyz

Wir nehmen den weiss-rot-weissenBergwanderweg in Richtung Rossstock und steigen an einer kleinen Alp, wo der Älpler gerade mit der Mähmaschine Heu mäht, vorbei zum Mälchplatz hoch. Von dieser kleinen Ebene führt der Weg, der manchmal etwas ausgeschwemmt ist, alles dem Gratrücken entlang hinauf in südöstlicher Richtung zum Rossstock. Der Weg ist nur an wenigen Stellen sehr steil, meist leitet er in angenehmer Steigung in Richtung des höchsten Punkts. Relativ weit oben gelangt man auf dem Weg an den Rand der westseitigen Klippe und blickt durch eine im Grat klaffende Lücke auf mehrere Hundert Meter tiefer gelegene Geröllfelder – eindrücklich.

Man sieht in die Urner Alpen und hinab bis nach Bürglen und Attinghausen. (Bilder: Urs Attinger) Bild: Urs Attinger

Eine Viertelstunde vor dem Gipfel zweigt die «Rossstockrundtour» ab. Sie führt jedoch über eine acht Meter hohe, mit Ketten versicherte Klippe ostwärts hinab. Diese Variante werden wir uns heute nicht gönnen. Nach etlichen Zickzack-Kehren winkt uns der Gipfel mit einem schmideisernen Kreuz, einem Rasenplätzchen und einem Sandwich. Auch für einen kleinen Schwatz mit einem Urner Berggänger ist Zeit.

Vom Gipfel mutet der nahe Spilauersee wie das Ausgleichsbecken eines Kraftwerks an. Bild: Urs Attinger

Die Sicht reicht von den Glarner- bis zu den Urner-Alpen, und auch die Schwyzer kommen nicht zu kurz: Die Rigi thront zwischen Vierwaldstätter- und Zugersee, der Gnipen über Goldau gibt sich gemütlich. Nördlich ragen die Fronalpstock-Chlingenstockkette und dahinter die Mythen auf. Und selbst nach Ausserschwyz blickt man: In der Ferne im Dunst stehen die Kuppen von Gross und Chli Aubrig.

Vollständiger Artikel in den Printzeitungen «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» zu lesen.

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Urs Attinger
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