Massnahmen gegen den Lehrkräftemangel werden immer lauter gefordert. Der Erziehungsrat agiert nach Ansicht der SP-Kantonalpartei «viel zu zögerlich». Sie wirft ihm gar Verweigerung vor. Die Regierung müsse nun umgehend erste Massnahmen beschliessen und «das Heft in die Hand nehmen», wie die SP schreibt.
Keine konkreten Massnahmen ohne weitere Abklärungen
Der Erziehungsrat hat letzte Woche kommuniziert, erst noch eine Online-Umfrage bei allen Lehrpersonen durchführen zu wollen, bevor über konkrete Massnahmen entschieden werde (wir berichteten). Das Amt für Volksschulen und Sport hatte selbst zuvor als Sofortmassnahmen vorgeschlagen, die Klassenlehrpersonen aller Stufen mit zwei Lektionen zu entlasten und mit einer Reallohnerhöhung die Personalrekrutierung zu vereinfachen. Dass diese Massnahmen nicht getroffen werden und stattdessen weitere Abklärungen anstehen, stört die SP, wie auch zuvor schon den Verband der Schwyzer Lehrerinnen und Lehrer, der sich schon Ende März entsprechend positioniert hat.
Vorstoss soll endlich umgesetzt werden
«Viele Probleme sind seit Jahren bekannt und könnten rasch angegangen werden», sagt auch SP-Kantonsrat und Bildungs- und Kulturkommissionsmitglied Jonathan Prelicz (Arth-Goldau). Zusammen mit den Kantonsräten Martin Raña und Guy Tomaschett habe man bereits im November den Vorstoss «Studierende der Pädagogischen Hochschule Schwyz im Kanton behalten: Arbeitsbedingungen verbessern» eingereicht. Dieser zeige auch konkrete Massnahmen auf. Die SP fordert, «dass der Regierungsrat den bereits vom Parlament angenommen Vorstoss nun sofort umsetzt».
Regierungsrat relativiert
Bildungsdirektor Michael Stähli beurteilt derweil die Situation beim Lehrerbestand zwar als «angespannt», relativiert indes mit «so wie in vielen weiteren wichtigen Versorgungs- und Wirtschaftsbereichen auch». So oder so, der Erziehungsrat wolle betreffend möglicher Massnahmen mehr Verantwortung übernehmen.