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Sport
05.08.2020
05.08.2020 08:44 Uhr

Die besten Beachvolleyballerinnen in Reichenburg!

Bild: pp
Am 5. und 6. September steigt in Reichenburg der erste Emmi Caffè-Latte Beach Cup. Das lokale OK bringt die vier besten Schweizerinnen-Duos sowie je eine Mannschaft aus Italien und Polen in die March. Geplant ist ein Beachvolleyball-Fest mit maximal 500 Zuschauern pro Tag.

Auf dem Schulhausareal in Reichenburg ist es dieser Tage schon fast unnatürlich still. Auf der Anlage befindet sich kein Mensch – ausser zwei Männer auf dem Beachvolleyballfeld. Vor Netz diskutieren Hansueli Hüberli und Walti Wicker über das Turnier mit der Schweizer Beachvolleyball-Elite, das sie in Reichenburg planen.

Der erste Reichenburger Emmi-Caffè-Latte Beach Cup findet unter der Ägide des Sport- und Freizeitclubs Reichenburg statt. Hansueli Hüberli, Vater von Nationalspielerin Tanja Hüberli, erklärt: «Ausserordentliche Situationen erfordern ausserordentliche Lösungen.» Da nicht nur das alltägliche, sondern auch das Leben von Spitzensportlern wegen des Coronavirus durcheinandergewirbelt wurde und in diesem Sommer praktisch keine Beachvolleyball-Turniere stattfinden, entschlossen sich Wicker, Hüberli-Fan der ersten Stunde, und Vater Hansueli Hüberli kurzfristig, in der March einen Anlass zu initiieren – der erste seiner Art vor heimischer Kulisse.

Mit diesem Vorhaben halsten sich nicht nur die beiden, sondern das gesamte OK mit Anita Zanchin, Marlies Wicker, René Schellenberg, Alex Hüberli und Anita Hüberli ziemlich viel Arbeit auf. Neben der Ausarbeitung von Schutzkonzepten kommen hohe Infrastrukturkosten auf das OK zu.

Teilnehmerinnen sind fix

Die Idee reifte schon länger in den Köpfen der beiden. Sie kam ursprünglich mit der Verschiebung der olympischen Spiele in Tokio auf. Mit jedem Turnier, das zusätzlich abgesagt wurde, festigte sich der Wille der Reichenburger, selber etwas auf die Beine zu stellen. Unterdessen sind schon einige Sitzungen ins Land gegangen. «Ein solches Turnier innert sieben Wochen und unter erschwerten Umständen zu organisieren, erfordert einen besonderen Kraftakt», sind sich Hüberli und Wicker einig.

Tanja Hüberli hat die Teilnahme der drei anderen Nationalteams gesichert und den Kontakt zum italienischen und polnischen Team (Vize-Europameister) hergestellt. Die Anlassbewilligung der Gemeinde Reichenburg liegt vor. 

Getrennte Zuschauerbereiche

Das spezielle Layout des Schulareals kommt dem Anlass und den Corona-Schutzmassnahmen zu Gute: «Das Turnierareal ist in zwei grosse, komplett getrennte Zuschauersektoren aufgeteilt, welche Platz für je 250 Personen bieten», erklärt Hüberli. Den Spielerinnen und Offiziellen steht zudem ein separater dritter Sektor zur Verfügung, der ebenfalls in sich geschlossen ist. 

Auf dem Infrastruktur-Plan zeigt sich dieses Vorhaben folgendermassen – bereits auf den zwei Parkplätzen  werden die Besucher der Zonen «rot» und «blau» getrennt. «Wir passen uns immer der aktuellen Corona-Situation an», so Wicker. Das Turnier könnte im Notfall sogar ohne Zuschauer durchgeführt werden, für einen Internet-Livestream ist gesorgt. Das Wetter dürfte indes keine grosse Rolle spielen: Der Beach Cup findet bei jeder Witterung statt. 

Hohe Kosten für OK

Die zwei Mal 250 Tickets für das zweitägige Turnier werden nur per Vorverkauf herausgegeben und die Besucher müssen bei der Ticketreservation ihre Kontaktdaten bekanntgeben. Mit 10 bzw. 20 Franken pro Tag und Eintritt halten sich die Kosten fürs Publikum im Rahmen. Die Organisatoren hoffen auf viel Zuspruch. 

Das Budget für den einmaligen Beachvolleyball-Anlass bewegt sich in der Höhe von 35  000 bis 40  000 Franken. Ausser den Ausgaben für Infrastruktur schlagen auch das Preisgeld, die Unterkünfte für die Spielerinnen und weiteres zu Buche. Die Suche nach Sponsoren läuft. Eine Defizitgarantie hat man nicht, der Anlass wird aus Goodwill vom Sport- und Freizeitclub Reichenburg auf die Beine gestellt.

Jetzt läuft die Helfersuche: Pro Zone braucht es für die Festwirtschaft, Parkplatz und Eingangskontrolle schon 15 Personen, zusätzlich sind Schiedsrichter, Balljungen, Schreiber und Taxifahrer für die Spielerinnen gefragt. Hinzu kommt der Auf- und Abbau der Infrastruktur. «Wir fragen vor allem Kollegen und Bekannte an.» Auch der VBC March hat bereits mit jugendlichen und Erwachsenen Helfern zugesagt. Das OK ist sich bewusst, dass einige intensive Wochen bevorstehen. 

Patrizia Baumgartner, MarchHöfe24