Die Zahlen zur Maturitätsquote im Kanton Schwyz sind nicht die Besten, liegen im unteren Mittelfeld. Das ist bekannt. Eine entsprechende Statistik wurde kürzlich veröffentlicht. Im Urkanton machen rund 34 Prozent der Schüler Matura, etwa 18 Prozent davon die gymnasiale. Schweizweit liegt man da schon höher mit durchschnittlich rund 42 beziehungsweise 22 Prozent. An der Frage, ob das nun besorgniserregend ist oder nicht, scheiden sich die bildungspolitischen Geister. Klar ist: Lernen kostet Zeit und Geld – so oder so. Beides kostbare Güter, die wohlüberlegt investiert werden wollen.
Matura für alle
Aber endet der Wunsch des Schülers dort, wo wirtschaftliche Interessen beginnen? Ein kontroverses Thema und Grund genug für einen Vortrag und ein Podiumsgespräch mit Andreas Pfister, Autor, Lehrer und Bildungsexperte. Er reiste nach Pfäffikon, kam in die Aula der Schule Weid und sprach über die Zukunft. Zwei Bücher hat er zum Thema geschrieben. Seine Forderung: eine Matura für alle. Entweder als gymnasiale, Fach- oder Berufsmaturität solle sie sogar obligatorisch werden. Dass ein Drittel aller tertiär Gebildeten aus dem Ausland kommen: für Pfister ein Skandal. Grund für die Missstände sei das veraltete Schweizer Bildungssystem, das einer hochmodernen Wirtschaft gegenüberstehe. Deshalb sagt er – und das in Anlehnung an 1874 und die Einführung der allgemeinen Schulpflicht: «Ohne Pflicht keine Chancengleichheit».