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Musik, Kunst und Kultur
02.04.2023
31.03.2023 10:14 Uhr

Kulturpreis geht an Res Marty, Kings Elliot und Judith Keller

Judith Keller, Res Marty und Anja Gmür erhalten den Schwyzer Kulturpreis 2023.
Judith Keller, Res Marty und Anja Gmür erhalten den Schwyzer Kulturpreis 2023. Bild: zvg
Der Kanton Schwyz würdigt jeweils Persönlichkeiten aus der Kulturszene, dieses Jahr alle aus Ausserschwyz: Den Anerkennungspreis erhält der Kulturvermittler Res Marty, die Förderpreise gehen an die Sängerin Anja Gmür alias Kings Elliot sowie die Autorin Judith Keller.

Die Übergabe dieser Schwyzer Kulturpreise findet im Rahmen einer Feier im Herbst 2023 statt. Res Marty erhält 10'000 Franken als Preissumme für den Anerkennungspreis, die Förderpreis für Anja Gmür und Judith Keller sind mit je 5'000 Franken dotiert.

Pop-Newcomerin der Stunde

Anja Gmür alias Kings Elliot ist in Wilen und in Altendorf aufgewachsen, besuchte hier die Schule und schloss nach der Matura eine kaufmännische Ausbildung ab. Seit frühester Kindheit war sie musikbegeistert, sang im Chor und schrieb bereits als Jugendliche ihre ersten Songs. 2015 zog sie nach London und schrieb sich an einer Musikschule ein. Sie hielt sich mit Jobs über Wasser, komponierte Songs und hatte erste kleinere Auftritte in Pubs.

Und sie lud ihre Stücke im Internet hoch. Daraus ergab sich ein Kontakt mit einem Musikmanager und 2021 ein Plattenvertrag mit Universal Music. Es folgten vielbeachtete Auftritte bei den Swiss Music Awards und internationale Konzertauftritte. Seit 2020 ist sie als Sängerin mit internationalen Stars der Musikszene weltweit unterwegs und durfte bereits verschiedene Preise einheimsen.

Ihre harte Arbeit hat sich ausbezahlt: Kings Elliot alias Anja Gmür. Bild: zvg

Feines Gespür für Stimmungen

Die Autorin Judith Keller, in Altendorf aufgewachsen, lebt heute in Zürich. Nach der Matura an der Kantonsschule Ausserschwyz studierte sie in Zürich Germanistik; ab 2007 hat sie Literarisches Schreiben in Leipzig und Biel sowie Deutsch als Fremdsprache in Berlin und Bogotá studiert und war danach als Redakteurin der Literaturzeitschrift «Edit» tätig. Judith Keller erzählt minimale Geschichten, die stets ihren Eigensinn und ihre Unversöhnlichkeit bewahren. Ihr gelingen Skizzen und Miniaturen, hinter derer vordergründigen Ernsthaftigkeit ein leiser Humor hervorschimmert. Ein Quäntchen von unverhoffter Absurdität schwingt dabei gerne mit. 

Bereits zweimal wurde sie an die Solothurner Literaturtage eingeladen. Für ihr Debüt-Buch «Die Fragwürdigen», 2017 in der «edition spoken script 23» des Luzerner Verlags «Der gesunde Menschenversand» erschienen, wurde sie mit Anerkennungspreisen von Stadt und Kanton Zürich ausgezeichnet.

Bild: Anouk Arbenz, Redaktion March24 & Höfe24

Bedeutender Kulturvermittler

Neben der erfolgreichen beruflichen Tätigkeit im Bildungsbereich frönte Res Marty von Jugend an seiner grossen Leidenschaft, der klassischen Musik, insbesondere dem Gesang. Er verfügt über eine aussergewöhnliche Stimme, die ihn in zahlreichen Konzerten zu einem begehrten Interpreten machte.

Und er widmete sich intensiv dem Leben und Werk des in Lachen geborenen Komponisten Joachim Raff. Von seinem Vater übernahm er die Präsidentschaft der Joachim-Raff-Gesell-schaft, die er mit einem kurzen Unterbruch seit gut vier Jahrzehnten engagiert führt. Mit wachsendem Erfolg – vor allem dank der unermüdlichen, hartnäckigen Tätigkeit von Res Marty – bemüht sich diese, Raff wieder ins Bewusstsein zu rücken, unter anderem mit der Organisation von Konzerten und wissenschaftlichen Tagungen, Publikationen und Tonaufnahmen.

Res Marty hat zudem über viele Jahre in zahlreichen regionalen und kantonalen Kulturkommissionen und Kulturinstitutionen engagiert und prägend mitgearbeitet.

Seit Jahren sammelt Marty Noten, Briefe und Dokumente über und von Raff; er hat inzwischen einen beeindruckenden Schatz zusammengetragen, der viel zum besseren Verständnis von Leben und Werk beiträgt. Bild: Archiv
Andreas Knobel, Redaktion March24 & Höfe24