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Reichenburg
28.03.2023

Kantischülerin im Final der Philosophie-Olympiade

Nicole Ng (vordere Reihe, 3. v. l.) mit den anderen Teilnehmenden der diesjährigen Philosophie-Olympiade.
Nicole Ng (vordere Reihe, 3. v. l.) mit den anderen Teilnehmenden der diesjährigen Philosophie-Olympiade. Bild: Lara Gafner, Schweizer Philosophie-Olympiade
Im Final der Philosophie-Olympiade philosophierten 13 von ursprünglich 140 Kandidatinnen und Kandidaten gemeinsam an der Uni Bern. Mit von der Partie war auch Nicole Ng aus Reichenburg, die an der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) bald die Matura abschliesst.

«Kann Kunst schädlich sein?» Mit ihrem Essay überzeugte Nicole Ng, Schülerin an der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA), die Jury der Philosophie-Olympiade. Sie wurde im Januar zum Halbfinal nach Wetzikon eingeladen. Dieses Jahr reichten 140 Schülerinnen und Schüler einen Text ein. Neben Nicole Ng schrieben im Halbfinal noch 41 weitere Schülerinnen und Schüler ein Essay und nahmen an einem Workshop teil.

Nicole Ng war ziemlich überrascht, als sie ins Halbfinal kam. Noch grösser war ihre Freude, als sie erfuhr, am Final teilnehmen zu können – als eine von nur 13 Schülerinnen und Schülern schweizweit.

Philosophie, ganz praktisch

Im Final an der Uni Bern wurde während vier Tagen in unterschiedlichen Workshops das philosophische Handwerk gemeinsam geübt, das sokratische Gespräch gepflegt, Neues gelernt und diskutiert. Philosophisches wurde vertieft und es wurde über den Tellerrand hinausgedacht: Es gab Inputs zu Ökologie und Wissenschaftstheorie oder es wurde ganz «praktisch» (und vielleicht mit etwas Ironie) diskutiert, wie man ein gutes Essay schreibt.

Vier Stunden für Final-Essay

Mit geschärftem philosophischem Verstand gings am Samstag ins Finale, wobei in vier Stunden ein Essay zu einem der vier vorgegebenen Zitate verfasst werden sollte. Nicole Ng schrieb über das Zitat von Nelson Goodman: «Realität in einer Welt ist [...] grösstenteils eine Sache der Gewohnheit». Sie beschrieb, wie schlechte «Gewohnheiten» als Vorurteile Realitäten schaffen, die Horizonte begrenzen und diskriminieren.

Nicole Ng schaffte es in der Schlussrunde mit ihrer Argumentation zwar nicht auf den ersten Platz, blickt aber dennoch mit Freude auf die vergangenen Tage zurück: «Es war sehr toll, lehrreich und hat Spass gemacht.» Sie werde die Erfahrungen in lebhafter Erinnerung bewahren, vor allem die Gespräche mit den anderen Finalistinnen und Finalisten. Nicole Ng wünschte sich nur, die Schulen und Kantone machten das Format der Wissenschafts-Olympiaden noch bekannter – egal in welchem Fach..

Nicole Ng schliesst im Frühsommer an der KSA das Gymnasium ab. Auf die Frage, ob sie Philosophie studieren werde, reagiert Nicole Ng mit einem Lachen. «Nein», antwortet sie dann. «Aber ich werde auf jeden Fall weiterhin selbstständig philosophieren und denken.»

Redaktion March24 & Höfe24