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Kanton
27.03.2023
27.03.2023 11:22 Uhr

Weniger Verkehrstote, aber mehr Unfälle

Auf der Autobahn A3 Richtung Zürich kommt es im Jahr 2022 rund einen Kilometer vor der Ausfahrt Schindellegi zu einem Auffahrunfall, was zu starkem Verkehrschaos führt.
Auf der Autobahn A3 Richtung Zürich kommt es im Jahr 2022 rund einen Kilometer vor der Ausfahrt Schindellegi zu einem Auffahrunfall, was zu starkem Verkehrschaos führt. Bild: Archiv
Die Kantonspolizei Schwyz war im Jahr 2022 in vielen Bereichen stark gefordert. So stieg die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle nach zwei rückläufigen Jahren wieder auf 818 an. Die meisten Verkehrsun-fälle geschahen über die Sommermonate.

Erfreulich ist, dass die Zahl der Notrufe nach einem mehrjährigen Anstieg wieder leicht rückläufig war und auf 30'005 sank. Ein Grund für den Rückgang der Notrufe ist, dass es im vergangenen Jahr kaum Grossereignisse wie Starkgewitter, Hochwasser oder Überschwemmungen gab. Infolgedessen ging auch die Zahl der Polizeieinsätze auf 18 499 zurück. Diese Zahl liegt nur wenig unter dem Spitzenjahr 2021 (19'136). 

Weniger Todesopfer, aber mehr Verletzte

Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Kanton Schwyz 818 (2021: 740) polizeilich erfasste Verkehrsunfälle. Dabei liessen zwei Menschen ihr Leben, zwei weniger als im Vorjahr. 48 (38) Personen erlitten erhebliche Verletzungen, zwei (vier) lebensbedrohliche. Die Zahl der Leichtverletzten liegt bei 267 (209). Die Anzahl Unfälle mit Personenschaden stieg um 64 auf 319 und diejenigen mit Sachschaden minim um 14 auf 499. 

Mit einem markanten Anstieg von 107 auf 160 Unfälle ist das Missachten des Vortritts neu wieder die häufigste Unfallursache, gefolgt von Unaufmerksamkeit und Ablenkung. In dieser Kategorie gab es ei-nen Rückgang von 146 auf 119 Unfälle. Das Nichtanpassen der Geschwindigkeit ist mit einem Rück-gang von 127 auf 112 neu auf dem dritten Platz. 

Die Zahl der Fussgängerunfälle liegt bei 33 (29) und bewegt sich im Rahmen der Vorjahre. Unfälle, an denen E-Bikes beteiligt waren, bewegen sich weiterhin auf relativ tiefem aber tendenziell steigendem Niveau. Die Kantonspolizei Schwyz registrierte deren 25 (17). Die Zahl der auf normalen Fahrrädern Verunfallten stieg von 36 auf 48. 

Bei Unfällen mit Fahrrädern mit Tretunterstützung wurden wiederum fünf Personen erheblich verletzt. Die Zahl der Leichtverletzten verdreifachte sich allerdings von 6 auf 18. 13 (10) Mal waren die E-Bike-Fahrer Hauptunfallverursacher. 

 

Bild: Kapo SG

Prävention zeigt Wirkung

Die Zahl der auf dem Schulweg verunfallten Kinder stieg nach einem zweijährigen Rückgang von 7 auf 13 Verunfallte. Die Kantonspolizei Schwyz setzt alles daran, diese Zahl wieder zu senken. Dies mit Präventionskampagnen für die Verkehrsteilnehmenden und gezieltem Verkehrsunterricht in den Schulen. 

14'855 (13'818) Schülerinnen und Schüler besuchten Lektionen in der Verkehrs- und der Kriminalprävention. An 19 Schulorten standen zudem insgesamt 431 Schüler- und Erwachsenenpatrouilliere im Einsatz. 1'240 Kinder absolvierten die in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und den örtlichen Veloclubs insgesamt 18 durchgeführten Radtests, wovon über 97 Prozent bestanden haben. 

Weniger und weniger teure Bussen

Bei allen Geschwindigkeitsmessungen – stationär, semistationär und fixe Anlagen – resultierten im Kanton Schwyz total 68'445 (72'927) Ordnungsbussen sowie 1'176 (927) Anzeigen an die Staatsanwaltschaft. Die Übertretungsquote bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen stieg erneut leicht an und liegt nun bei 0.51 % (0.40 %).

Wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen mussten Ordnungsbussen in der Höhe von 5'472'620 Franken (5'811'230) ausgestellt werden. Im Rahmen der täglichen Tätigkeiten des Verkehrskontrolldienstes und der Polizeipatrouillen stellte die Kantonspolizei weitere Ordnungsbussen im Betrag von insgesamt 574'066 (678'605) Franken aus. 

Bild: zvg

Mehr Straftaten im 2022

Die Anzahl der registrierten Straftaten im Kanton Schwyz stieg im vergangenen Jahr um 21.1 Prozent und liegt erstmals seit über zehn Jahren wieder bei über 6'000. Im Bereich der Cyberdelikte wurde ein Anstieg von 45 Prozent auf 634 Straftaten verzeichnet. Die sinkende Tendenz bei der Häuslichen Gewalt setzte sich nicht weiter fort. Es musste eine Zunahme von 36.2 Prozent bei den Straftaten und 18.7 Prozent bei zusätzlichen Interventionen festgestellt werden. Erfreulich ist der Rückgang bei der Gewalt und Drohung gegen Beamte (46.2 Prozent), sowie bei der Hinderung einer Amtshandlung / Störung des Polizeidienstes (12.3 Prozent) im vergangenen Jahr. 

Redaktion March24 & Höfe24