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18.03.2023

Weshalb Kinder so gerne gamen

Sich selbst beobachten im Umgang mit dem Handy: Dafür spricht sich Ivo Kuster, Sozialarbeiter und Medienpädagoge, aus.
Sich selbst beobachten im Umgang mit dem Handy: Dafür spricht sich Ivo Kuster, Sozialarbeiter und Medienpädagoge, aus. Bild: Johanna Mächler
Gamen – ja klar, und möglichst immer. So könnte man in etwa die Lust der Kinder am online spielen zusammenfassen. Eltern von Schulkindern schaffen deshalb Regeln. Dass sie aber selber auch Vorbild sein sollen, dafür spricht sich der Sozialarbeiter Ivo Kuster aus.

Der Umgang mit Computer, iPad oder Smartphone gehört sicherlich zu den grössten Herausforderungen der Kindererziehung. Doch Sozialarbeiter Ivo Kuster aus Eschenbach bringt dies von Beginn weg mit dem Konsum in Verbindung: «Es ist der Umgang mit dem Konsum. Es ist der Konsumismus der Gesellschaft allgemein. Konsum ist omnipräsent, auch wenn wir nicht aktiv konsumieren. Das Smartphone bietet sich ständig dafür an.» 

Bedürfnisse auch mal aufschiebe

Dabei gehe es vor allem um den Bedürfnisaufschub. Dieser tendiere in der Gesellschaft gegen null: Ich will etwas, und das sofort. Dieses Phänomen sei auch bei Eltern zu beobachten. Durchbrochen wird dies beispielsweise, wenn man ein Spiel gemeinsam spiele, ein Lied bis zum Ende höre und nicht nach 20 Sekunden zum nächsten Lied zappe. Dies sei auch wichtig, um die Aufmerksamkeit zu erhalten.

«Wir hören uns ein Lied bis zum Ende an, zappen nicht nach 20 Sekunden weiter.»
Ivo Kuster, Sozialarbeiter

Mobbing zum Thema machen

Über Mobbing hatte Ivo Kuster bereits am Vortrag des ElternForums in Reichenburg gesprochen. Im Interview vertieft er: «Mobbing im Internet zieht schnell Kreise. Es kann wie ein Virus losgehen.» Daum mache es immer Sinn, entsprechende Beobachtungen von Eltern und/oder Lehrpersonen gegenseitig aufzufangen. Ideal dann, wenn es in der Klasse thematisiert wird. Auch über pornografische Bilder im Internet darf man sich nichts vormachen: «Es ist so, dass jedes Kind ab ungefähr der 5. Klasse Zugang zu pornografischen Bildern hat», so der dreifache Familienvater. «Der beste Schutz für das Kind ist eine tragfähige Beziehung und eine gute Kommunikationskultur zu den Eltern oder anderen Vertrauenspersonen.»

Das vollständige Interview wurde im «March-Anzeiger» und im «Höfner Volksblatt» in der Ausgabe vom 21. März 2023 veröffentlicht. Noch kein Abo?  Hier gehts zur Bestellung.

Johanna Mächler Redaktion march24&höfe24