Defekte Lampen, überflüssige Blumenständer, gebrauchte Hocker: Was andere meist möglichst schnell entsorgen möchten, ist für die Churer Künstlerin Flurina Sokoll eine Goldgrube. Ihre «Arrangements», wie sie ihre Skulpturen gerne nennt, bestehen nämlich hauptsächlich aus abgenutzten oder kaputten Gegenständen.
Sie interessiert sich nicht nur für ihre Farbigkeit, die Form und das Material. «Die Objekte haben meistens ein doppeltes Gewicht, nicht nur das physische, das schon genug wäre, sondern auch all ihre Spuren», so Sokoll. Hinter jedem Gegenstand stecke eine Geschichte, die ergründet werden könne.
Objekte aus aller Welt
Und genau das macht Flurina Sokoll ab heute im Vögele Kultur Zentrum. Mit im Gepäck hat sie etwa 40 Gegenstände, die buchstäblich aus der ganzen Welt kommen: vom Strassenrand in London, von der Internetplattform Ricardo oder von Hausräumungen auf Bermuda, wo die Künstlerin heute lebt und arbeitet.
Das bewusste Aussuchen, Untersuchen und Kombinieren der gesammelten Objekte empfindet Flurina Sokoll als einen spannenden Prozess. Denn dabei werden nicht nur Gegenstände neu angeordnet, sondern auch eine neue Realität geschaffen. «Meine Arbeit inspiriert dazu, sich zu fragen, mit welcher neuen Realität im Leben man sich arrangieren möchte», sagt die Künstlerin.