Der Blick in das Atrium von Barbara Ruschs Haus in Nuolen verrät bereits ihre Leidenschaft für Tierschädel. Hier reihen sich Kühe, Schafe, Ziegen und sogar eine Impala, eine afrikanische Antilopenart, aneinander. Einige sind fantasievoll bemalt, andere prangen in ihrem Naturzustand. Für die künstlerische Gestaltung ist der renommierte Airbrush-Künstler Herbie Betschart in seinem Atelier in Lachen zuständig. Eine eigentliche Schädelsammlerin ist Barbara Rusch aber nicht – sie verkauft sie auch. Und zwar als auf die Wünsche ihrer Kundinnen und Kunden zugeschnittene Arbeiten. So finden kalligrafierte Liedtexte, Fantasie-Landschaften, mystische Ornamente oder Edelweiss-Motive Eingang in die Gestaltung. «Jedes Stück ist ein Unikat », betont sie.
Vom «Metzger des Vertrauens»
Doch bis es so weit ist, wartet viel Handarbeit auf Rusch. Denn ihre Schädel besorgt sie nicht etwa in den Tiefen des Internets, sondern vom «Metzger ihres Vertrauens» – einem kleinen Ein-Mann-Betrieb aus der Region. Ihm hat sie auch schon beim Schlachten über die Schulter geschaut – und hat am Ende sogar selbst beim Zerteilen Hand angelegt. Eine ganz neue Erfahrung für die kaufmännische Angestellte – auf die sie aber durchaus positiv zurückblickt. «Mir ist wichtig, dass die Schädel aus einheimischen Quellen stammen», erklärt sie. Dies gilt auch für die Impala in ihrer Eingangshalle. Sie bewohnte einst den Basler Zoo, bevor sie krankheitsbedingt verstarb. So fand sie vor vielen Jahren den Weg zu Barbara Ruschs Nachbarn – der ihr den Schädel am Ende schenkte.