Die Ursprünge der Zeitmessung lagen im Beobachten von regelmässig wiederkehrenden Naturvorgängen wie dem Wechsel zwischen Tag und Nacht oder dem Stand von Sonne und Mond. Doch nicht nur Natur, auch Kultur und Religion spielten bei der Einteilung der Zeit eine grosse Rolle. Das christliche Mittelalter orientierte sich bei der Einteilung des Jahres an den Gedenktagen der Heiligen, behielt aber auch die altrömischen Wochentage bei, die römischen Göttern gewidmet waren – der dies lunae, der Tag der Mondgöttin Luna, ist noch heute im französischen «lundi» oder dem deutschen Montag erkennbar.
Zeit ist Geld
Das Aufkommen der Uhren brachte eine grosse Veränderung in den Alltag der Menschen. Hatte man sich bisher am Stand der Sonne orientiert oder am Läuten der Kirchenglocken, sorgte die Verbreitung von Uhren ab dem 16. Jahrhundert für ein neues Zeitbewusstsein. Endgültig seit der Industrialisierung und dem Zeitalter der Eisenbahnen ist die exakte Messung der Zeit von grösster, nicht zuletzt wirtschaftlicher Bedeutung geworden und dominiert den Alltag.
Annina Michel erzählt in ihrem Vortrag von der Entwicklung der Zeitmessung und erklärt unter anderem, warum zwischen Schwyzer und Zürcher Kalendern im 16. Jahrhundert ein Unterschied von 10 Tagen lag und wann die Schweiz ihre eigene Zeitrechnung aufgab und die ihrer Nachbarn übernahm.