Mira Mühlenhof weiss, was ihr fehlt, wenn sie im Arbeitsalltag mal etwas «unleidlich» wird. Dann braucht sie den Auftritt vor Menschen, Bestätigung und Applaus – und schon ist sie wieder da, die Motivation. «Ich stehe nun mal gerne vor der Gruppe», sagt Mühlenhof, die als Coachin und Universitätsdozentin arbeitet.
Ganz gleich, was es ist: Jeder Mensch hat etwas, was ihn von innen heraus antreibt. Die sogenannte intrinsische Motivation. Und es ist gut, diesen inneren Antrieb und die Bedürfnisse, die ihm zugrunde liegen, zu kennen. Wer im Job zufrieden ist, gilt als ausgeglichener, ist leistungs-fähiger, teamorientierter und kann effizienter arbeiten.
Geld alleine reicht nicht aus
Äussere Anreize wie eine Gehalts-erhöhung oder Prämien schaffen das auf Dauer nicht. «Es wäre wirklich sehr traurig, wenn den Unternehmen nichts Besseres einfällt, als Leute mit Geld motivieren zu wollen», sagt Buchautor Florian Becker. Wer intrinsisch motiviert ist, tut Dinge wirklich aus sich heraus und nicht, weil etwas dafür herausspringt. Laut Mühlenhof könne kein Unternehmen und keine Führungskraft es sich leisten, das zu ignorieren.
Was aber ist es, das mich wirklich antreibt? Und wie kann ich diese Motivation bei mir selbst oder auch anderen steigern? Mühlenhof listet in ihrem Buch «Chefsache Intrinsische Motivation» zehn verschiedene Denk-, Gefühls- und Handlungsmuster auf, die sich im menschlichen Verhalten widerspiegeln und mithin der innere Antrieb sind.
Sie reichen von Perfektion, Liebe, Erfolg und Individualität über Wissen, Sicherheit und Kampf bis zu Spass, Macht und Harmonie. Wichtig ist es, die richtigen Berufsfelder und Stellen zu finden, in denen sich die Bedürfnisse, die mit dieser intrinsischen Motivation einhergehen, stillen lassen.