Während des Jahres fristest der Rosouli ein eher unbedeutendes Dasein. Da gibt es andere Liköre und Schnäpschen, die öfter konsumiert werden als das «Lebenswasser aus dem 15. Jahrhundert».So wird die Geschichte des «Rossoli» aus Padua in Italien überliefert, welcher via Händler in die Schweiz kam. Doch an der Fasnacht, vor allem an der Märchler Fasnacht, erinnert man sich jährlich an das tiefrote, sämige und würzige Likörgetränk, das Herz und Seele wärmt.
Viele Fasnachtsgruppen verteilen ihn an Umzügen und anderen Fasnachtsanlässen; ganz besonders zugeneigt sind die Dorfjumpfere Altendorf. Sie gibt es seit 45 Jahren. Traditionell gehört der Rosouli zu ihrem Auftritt und die Herstellung in den Jahresablauf. «Ja, an der Zubereitung machen alle Jumpfere mit. Das dauert rund zwei Tage», sagt Präsidentin Manuela Umberg.
100 bis 150 Liter Rosouli entstehen so jedes Frühjahr, die dann auf einem Dachboden in 25-Liter-Flaschen an der sommerlichen Wärme gelagert und erst im Winter heruntergeholt werden. Doch das Rezept und die exakte Vorgehensweise will auch Manuela Umberg nicht sagen; «niemand will es verraten», sagt sie lachend.