Es gibt Orte, da beginnt das Jahr zweimal. Und ein solcher Ort ist in unserer unmittelbaren Nähe. Im ausserrhodischen Urnäsch wird am 13. Januar der alte Silvester gefeiert. Dieses eigenwillige Gebaren geht auf eine Begebenheit aus dem Jahr 1582 zurück. Papst Gregor XIII wollte den von Julius Cäsar eingeführten Kalender reformieren, und die protestantischen Appenzell Ausserrhoder wollten sich nicht von einem Papst befehlen lassen, wann sie ihre Feste zu feiern hätten.
An Tradition anknüpfen
Aus diesem heuer 440-jährigen Widerstand entstand einer der schönsten, klangvollsten und unter Ethnologen angesehensten Bräuche im Alpenraum. Dürfen wir an dieses Tradition anknüpfen und das famose Wiener Neujahrskonzert eine Woche später als «Remake» auf Grünenstein erleben? Sehr viel kleiner und sehr viel intimer: im Musiksaal auf Schloss Grünenstein unter traumhaften Stuck, mit dem Hammerflügel aus Beethovens Zeiten?