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Feusisberg
18.07.2020

Rund 50 Aufträge wurden storniert

Bild: sigi
Der 30-jährige Peter Schuler ist gemeinsam mit seinem Bruder Inhaber der Bar-Zeltvermietung AG in Schindellegi. Weshalb er trotz der Corona-Situation nicht arbeitslos ist, erzählt der Höfner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Von April bis Oktober dauert normalerweise die Hauptsaison für Peter und Stefan Schuler, die Inhaber der Bar-Zeltvermietung in Schindellegi. Weil die beiden Brüder im Januar aufgrund umfangreicher Aufträge noch optimistisch in ein neues grosses Zelt investiert haben, schmerzte der Lockdown im März umso mehr. Seither wurden nämlich nicht weniger als 50  Aufträge – auch die grossen – storniert. Weil aber sowohl Stefan als auch Peter Schuler hauptberuflich 100  Prozent arbeiten, trifft es die Höfner nur bedingt.

mit Peter Schuler sprach Silvia Gisler

Herr Schuler, wann haben Sie das letzte Mal ein Zelt aufgestellt?

Das war vor zwei Wochen, als ein Kollege von mir Hochzeit feierte.

Demnach gibt es noch Aufträge?

Seit dem Ende des Lockdowns konnten wir zweimal ein Zelt stellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das natürlich nichts. Da hatten wir an einem guten Wochenende etwa zehn Zelte im Einsatz.

Ist das Jahr für Sie gelaufen?

Ich denke, es wird kein Veranstaltungsjahr mehr werden. Insbesondere für uns nicht, da unsere Hauptsaison von April bis Oktober dauert und aktuell auch keine grösseren Anlässe in Aussicht sind. Es ist sehr ungewiss, ob die Veranstalter überhaupt den Mut aufbringen, Anlässe durchzuführen. Ich denke bereits jetzt an die Fasnacht und hoffe, dass bis dann wieder einigermassen Normalität eingekehrt ist. 

Wie viele Aufträge wurden aufgrund von Corona bereits sistiert?

Seit März wurden rund 50 Aufträge storniert. Darunter auch Buchungen für August- und September-Anlässe.

Was bedeutet dies für die Firma?

Uns fehlen grosse Einnahmen, ganz klar. Dank der Erwerbsersatzentschädigung des Kantons können wir jedoch einen Grossteil der Fixkosten decken. Weil sowohl mein Bruder als auch ich noch 100  Prozent arbeiten – und die Zeltvermietung unser Nebenerwerb ist – trifft es uns nur bedingt. Auch weil wir keine Angestellten haben, die wir bezahlen müssen.

Wie kommt man auf die Idee, Festzelte und Bars zu vermieten?

Arnold Bruhin führte bis im Jahr 2011 eine Zeltvermietung in Bäch. Er verlor jedoch die Freude daran und bot meinem Bruder damals an, seine Zelte zu übernehmen. Dies taten wir auch und investierten jedes Jahr wieder neu in das Geschäft. So auch in diesem Jahr, waren doch drei grössere Events geplant, für welche wir ein grösseres Zelt benötigten. Leider mussten sie Corona-bedingt abgesagt werden, so dass das Zelt ungeöffnet deponiert wurde.

Silvia Gisler, Höfe24