Es war eine Machtdemonstration der Feusisberger Tennisspielerin Céline Naef (N3 26) an den Schweizer Junioren-Meisterschaften von vergangener Woche im Berner Dählhölzli. Nachdem sie in den ersten beiden Runden bloss ein Game abgegeben hatte, traf sie im Halbfinal vom Freitag auf die Westschweizerin Emilie Lugon-Moulin. 

Gegen diese wurde Naef vor allem zu Beginn erstmals in diesem Turnier gefordert. Die Gegnerin zeigte sich unbeeindruckt vom Spiel der Höfnerin und trat smart auf. Naef liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen und war bereit, die Ballwechsel geduldig aufzubauen. Schliesslich konnte sie den Satz mit 6:3 für sich entscheiden. Im zweiten Satz dominierte Naef wieder beinahe nach Belieben und holte sich diesen deutlich (6:1). 

Mit dem Sieg zog sie in den Final ein, wo es etwas überraschend nicht zur Revanche des Duells der Vorwoche in Wangen mit Chelsea Fontenel (N3 33) kam. Diese schied im Halbfinal gegen die Bündnerin Paula Cembranos (N4 73) 1:6, 4:6 aus. Im Final gegen Cembranos war Céline Naef die haushohe Favoritin. Dieser Rolle wurde sie während des ganzen Spiels gerecht und siegte äusserst souverän 6:1 und 6:0. Damit holte sie sich den sechsten Schweizer Meistertitel im Einzel (drei weitere sind es im Doppel).  

Mit dem Sieg schaffte die 15-Jährige das dritte «Double». Das heisst, sie hat in den Kategorien U12, U14 und U16 jeweils im Winter in der Halle und im Sommer draussen den Titel geholt. Die Freude über den Titel ist riesig. «Ganz besonders freue ich mich, diesen Erfolg mit meiner Familie und meinem Team teilen zu dürfen», so Naef. 

Entscheidend für die an den Tag gelegte Souveränität seien auch die gemachten Fortschritte gewesen. War sie in der Defensive schon immer stark, hat sie in der Offensive an Überzeugung zugelegt. Selbstvertrauen tankte sie an den hochklassig besetzten Vorbereitungsturnieren, unter anderem in Wangen, sowie mit starken Leistungen gegen die Schweizer Nummern 12 Valentina Ryser und 5 Simona Waltert.

Nächster Stop: Grössere Turniere

Nach dem Schweizer Meistertitel geht es für Céline Naef Schlag auf Schlag
weiter. Aufgrund der Corona-Pandemie fallen für die Höfnerin internationale
Turniere bis auf Weiteres ins Wasser. Aus diesem Grund wird sie schon nächste Woche in Basel an einem stark besetzten Schweizer Turnier teilnehmen. Dort winken ihr Duelle mit der Nummer 3 der Schweiz, Viktorija Golubic, sowie anderen N1- und N2-Spielerinnen.

«Diese Spiele sind eine tolle Erfahrung», so Naef. Sie könne so viel lernen und mitnehmen für die Zukunft. In den nächsten Wochen wird Naef ausserdem noch Interclub spielen. Sie ist Teil des NLA-Clubs von GC Zürich und es ist möglich, dass sie dann auf das Schweizer Aushängeschild Belinda Bencic, die eine Interclub-Teilnahme ebenfalls angekündigt hat, treffen wird. Es wäre dies eine weitere riesige Erfahrung für die 15-Jährige Céline Naef.