Eigentlich stammt die Idee, Rumänien zu unterstützen, von Stefan Knobel, dem Präsidenten der Spitex des Kantons Schwyz. Er hat in Siebenbürgen mit Caritas Rumänien einen funktionierenden Spitexdienst aufgebaut und setzte sich zum Ziel, der ländlichen Bevölkerung im Berggebiet von Siebenbürgen neue Perspektiven anzubieten. Mittlerweile ist der Pfäffiker Koni Suter so etwas wie das Gesicht des Projekts geworden. Er weiss, was die rumänischen Bauern können, aber noch besser weiss er, was sie (noch) nicht können. Im Kurzinterview erklärt er, wo aktuell der Schuh drückt.
Was geniesst momentan am meisten Aufmerksamkeit?
Ein hochaktuelles Thema ist die miserable Trächtigkeit der Kühe aus der künstlichenBesamung. Vier bis sieben Besamungen je Trächtigkeit gehören fast zur Tagesordnung.Schuld sind aber nicht die Tiere, sondern a) die mangelnde Beobachtungsgabe der Bauern und b) die katastrophale Arbeitsleistung der Besamer.
Welches sind die grössten Herausforderungen in Rumänien?
Die grösste Herausforderung ist das schlechte Image der Landwirtschaft in Rumänien allgemein. Die Jungen sehen keine Zukunft in der Landwirtschaft – nur das grosse Geld im Ausland. Ihr Ziel ist nicht, etwas zu lernen und langfristig eine Zukunft aufzubauen, sondern schnell reich werden und dafür ihre Lebensqualität zu opfern. Fachwissen wäre zukunftsträchtiger als Geld, aber das sehen nicht alle so.
Gibt es neue Projektideen?
Laufend neue Projekte zu inszenieren ist nicht nachhaltig. Die Verankerung der Projektziele, die Sicherung der Grundlagen, um eine Breitenwirkung zu erzielen, das erfordert Geduld, zerrt an den Ressourcen und ist die grosse Herausforderung. Wir müssen uns bewusst sein, dass in der rumänischen Landwirtschaft kein fachtechnisches Grundwissen vorhanden ist.
Sind Ihre Reisen nach Rumänien mehr Arbeit oder Vergnügen?
Das Reisen ist ein Vergnügen. Die Arbeit ist pickelhart. Die Vorbereitung für einen Bildungsaufenthalt von rund zehn Tagen wird von den Meisten unterschätzt. Jeder kleine Fortschritt, den wir mit unserem Team feststellen dürfen, ist eine Freude. Daraus ergibt sich eine Genugtuung, die nicht in Franken aufgewertet werden kann.
Vollständiges Interview in den Printzeitungen «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» zu lesen.
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