«Liebe Mitversterbende, warum triebt uns das Thema an? Ist es die Furcht? 100 Prozent der Lebewesen sterben. Man würde gar leiden, wenn man nicht sterben könnte.» Zudem ist das Alter eines Menschen zweifellos entscheidend, wie er mit dem Thema umgeht.
Epikur meinte einst
Barbara Bleisch zitierte Epikur: «Der Tod hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.» Es sei sinnlos, sich zu fürchten.
Soll man also leben, bis es einen «umnietet»? «Solche Personen zu begleiten ist sehr schwierig, nachdenkliche Dialoge sind nicht möglich», so Eychmüller aus seiner Erfahrung. Für viele Menschen sei der Sterbeprozess ein schwieriger Ich-Zustand, den sie mit ihrem Leben nicht zusammenbringen, weil sie die Kontrolle nicht abgeben wollen oder können.
Die Palliativ Medizin und ihre Aufgaben
Eine der Aufgaben der Palliativ-Medizin ist deshalb mit den Sterbenden zu sprechen, bevor sie es nicht mehr können. Dies soll Klarheit darüber bringen, wie sie behandelt werden möchten. Ob allein in einem Raum bleiben oder mit anderen Menschen zusammen sein und ob sie therapeutische Hilfe wollen.
Der Sterbeprozess
In medizinischen Einrichtungen müssen offenbar nur fünf Prozent aller Sterbenden mit körperlichen Schmerzen sterben. Das allmähliche Zurückziehen des Menschen hänge damit zusammen, dass der Körper und das Gehirn weniger durchblutet werden. In dieser Phase funktionieren einige Sinne noch und es kann dazu kommen, dass schneller oder langsam geatmet wird. Zusätzlich trete vor dem Tod die Bewusstlosigkeit ein.
Ein passioniertes Leben leben
Der Professor und Chefarzt Palliative Care am Inselspital Bern meinte auch «Leben Sie ein passioniertes Leben, sinnlich, gehen sie barfuss, beugen sie die Nase über den Ratatouille- Topf, und ganz relevant: Beziehungen zu Menschen, Familie, Kunst, Musik.»
Das Leben und die Zeit die man hat schätzen
Täglich wird gestorben. Wie es denn wäre, am Morgen im ÖV auf einem Bildschirm zu lesen, dass wieder Tausende Menschen auf der ganzen Welt innerhalb eines Tages gestorben sind. Und da wäre auch zu lesen: «Herzlichen Glückwunsch, Sie sind nicht dabei. Machen Sie was draus!» Nicht einfach sich «die Zeit vertreiben»
Zu erfahren war auch, dass 75 Prozent aller Menschen daheim sterben. Sterben sei oft ein friedlicher, ruhiger Prozess. Aber: «Es wird auch traurig gestorben, unversöhnt.» Und auch überraschend: «Ein Sterbender macht sich Sorgen um die Lebenden.»