Werner Herrmann war 24 Jahre Gemeinderat in Freienbach.
Wie kommt man dazu, eine Generation lang Gemeinderat zu sein?
Wenn ich zu etwas Ja sage,dann bleibe ich dran und höre nicht so schnell wieder auf. Es war immer spannend und interessant. Man musste sich in fremde Themen einarbeiten und ich konnte viel lernen. Und zudem vergeht die Zeit unheimlich schnell.
(...)
Das Gemeindepräsidium war für Sie nie ein Thema?
Nach zwei Jahren – also vor 22 Jahren – bin ich Vizepräsident geworden, und das bin ich bis heute geblieben. Grundsätzlich hätte mich das Präsidium schon interessiert, aber es war nicht mit meiner Tätigkeit als Unternehmer und mit der Familie vereinbar. In der Gemeinde Freienbach ist das Gemeindepräsidium mehr als ein 50-Prozent-Pensum.
Die letzten 24 Jahre waren einschneidende Jahre für die Gemeinde Freienbach. Welche Meilensteine bleiben Ihnen in Erinnerung?
Der Masterplan Frauenwinkel war sicherlich ein Meilenstein, das ist allerdings auch schon lange her. Nach langen und harten Verhandlungen war es gelungen,einen durchgehenden Weg und Begegnungsplätze auf diesem Weg Richtung Rapperswil zu schaen. Ansonsten gibt es sehr viele Puzzlesteine, welche letztlich in ihrer Gesamtheit Freienbach zu einer attraktiven Gemeinde machen. Freienbach verfügt über eine wunderschöne Landschaft, einen guten Mix von Wohnungen und Arbeitsplätzen sowie eine ausgezeichnete ÖV-Erschliessung und gute Infrastruktur im Gesundheitswesen.
Wie sind Sie denn mit der Gesamtentwicklung der Gemeinde zufrieden?
Ein schwieriges und komplexes Thema ist der Verkehr. Heute ist unsere Gemeinde dicht überbaut,zudem spielen verschiedene Beteiligte bis hinauf zum Bund mit. Man hätte wohl vor 20 oder 30 Jahren einen grossen Wurf machen sollen, aber es ist einfach, dies heute festzustellen.
Wo liegen die künftigen Herausforderungen?
Generell ist das Interesse an der Politik zu fördern, der Bürger muss einbezogen und sein Interesse muss geweckt werden, damit die direkte Demokratie lebt.Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist das Salz in der Suppe. Es sollten auch nicht zunehmend die Gerichte den letzten Entscheid fällen müssen. Das Wünschbare ist weiterhin vom Nötigen zu trennen. Freienbach muss weiterhin den Grat zwischen unseren einst ländlichen Dörfern und der heutigen urbanen Struktur beschreiten.
(...)
Jetzt gehen Sie in den politischen Ruhestand. Wie sieht dieser aus?
Wandern, Laufen, Schwimmen – man muss dafür sorgen, dass man fit und gesund bleibt. Zwei, drei Beratungsmandate aus meiner ehemaligen beruflichen Tätigkeit sind mir geblieben. Zudem bin ich noch Präsident der Betriebskommission des Schlossturms Pfäkon. Und schliesslich bleibt da auch noch das Töfahren, Hobby und Leidenschaft zugleich.
Vollständiges Interview in den Printzeitungen «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» zu lesen.