Der Siebner Ausnahme-Steher Giuseppe hatte sich für vergangene Woche viel vorgenommen. Er trat sage und schreibe zu einem eigentlichen Viertagerennen an – und gewann. Aber von vorn.
Den Auftakt bildete am Dienstag vor einer Woche das Steher-Rennen anlässlich der «Indianapolis in Oerlikon», der Show mit historischen Rennfahrzeugen. Gefahren wurde nur ein Lauf.
Atzeni startete mit Mathias Luginbühl als bewährtem Schrittmacher in einem Feld aus fünf Steher-Teams. Auch aus diesem Rennen ging der zehnfache Schweizermeister siegreich hervor.
Freuler baute Druck auf
Allerdings vermochte er das Feld nicht abzuhängen. «Ich hatte Jan Freuler im Nacken», erzählt er. «Das hat mich sehr gefreut». Denn Freuler, der mit Michael Alborn als Schrittmacher am Start war, zählt zusammen mit Til Steiger zu den wenigen jungen Fahrern in einem Traditionssport, der seit einigen Jahren mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat.
«Ich bin zu Beginn etwas verhalten gefahren», räumt Giuseppe Atzeni ein. «Allerdings konnte ich mich leistungsmässig nicht rausnehmen», fügt er an. Denn Jan Freuler baute von hinten Druck auf und bestimmte so das Tempo. Wenn er auch Atzeni nicht schlagen konnte – der zweite Platz war wohl verdient.
Das Durchschnittstempo über alle 75 Runden, sprich 25 Kilometer, betrug 70,3 Kilometer pro Stunde.
Gleich weiter nach Italien
Um lange zu feiern oder sich feiern zu lassen, blieb dem umtriebigen Sportler allerdings kaum Zeit.
Gleich nach dem Rennen am Dienstag setzte er sich ins Auto und fuhr ins italienische Pordenone, wo er am Mittwoch anlässlich eines internationalen Sechstagerennens mit Schrittmacher Christian Dagnoni den ersten von drei Rennabenden bestritt.
Gesamtsieg trotz einer Niederlage
Oerlikon und die Fahrt haben vermutlich ihre Spuren hinterlassen. Denn Giuseppe Atzeni ging für einmal nicht als Sieger, sondern als Zweitplatzierter hervor.