Im «Verenahof» in Wollerau ist der Personalmangel zwar momentan kein grosses Thema. Zu spüren hätten sie die allgemeine Tendenz aber auch schon bekommen, wie die Gastgeber sagen. Vor allem Corona mit seinen Schliessungen habe das Gastgewerbe weniger attraktiv gemacht.
Früher sei es ein krisensicherer Job gewesen. Man konnte zum Beispiel zwei Abende pro Woche servieren und Geld verdienen. Heute würden der Lohn und die Arbeitszeit oft kritisiert.
Längere Arbeitstage dafür drei Tage frei
Im «Verenahof» und im «Seefeld» in Hurden, das die gleichen Gastgeber führen, würden gute Leistungen an das Personal erbracht und man habe während der Krise niemanden entlassen.
Anika und Thomas Aufdermauers Strategie zielt auf frühzeitige Gespräche mit Mitarbeitenden und Bewerbern. Auch werde mal jemand auf Reserve eingestellt. Das Arbeitszeitmodell im «Seefeld» sehe neu vier längere Arbeitstage ohne Zimmerstunde und drei Freitage pro Woche vor.
Selbstbedienung in der Lago Lounge
Dem am Hafen Lachen gelegenen «Marina Lachen» fehlt es an Servicepersonal. Es sei schon vor der Pandemie knapp gewesen, nun herrsche akuter Mangel, sagt Geschäftsführerin Bettina Römer.
«Bedingt durch die lange Kurzarbeit haben sich in der Gastro-Branche Angestellte anders orientiert», sagt sie. Viele hätten die Branche gewechselt und andere seien in ihrem Heimatland fündig geworden. «Auch in Europa, zum Beispiel Deutschland oder Italien, fehlt es an Gastro-Angestellten», weiss Römer. Am Bodensee seien deswegen mehrere Häuser an schönster Lage geschlossen.
Selfservice statt Teilschliessung
«Als Teil der belebten Hafenanlage wollten wir eine Teilschliessung der beliebten Lago Lounge unbedingt verhindern, weshalb wir uns für ein Selbstbedienungskonzept ab 14 Uhr entschieden haben», so Römer. So brauche es nur zwei anstatt vier Mitarbeitende, um die Gäste zu bedienen.
Die anderen Restaurants werden im Normalbetrieb geführt. Dort können die in der Lago Lounge eingesparten Mitarbeitenden eingesetzt werden.