Michael Travnicek praktiziert seit fünf Jahren Hypnose in seiner Praxis MTH Zentrum für Hypnose GmbH. Kürzlich zügelte er diese von Siebnen nach Altendorf. Dort führt er rund zwei- bis dreistündige Hypnosesitzungen durch. Er hat sich dabei auf Sport, Sucht, Blockaden, Phobien und Schmerzen spezialisiert.
«Hypnose ist ein Zustand von tiefster Entspannung»
«Es kommen Leute mit diversen Problemen zu mir, sei es wegen des verlorenen Jobs, Stress, wegen Verlustängsten, oder aufgrund einer Phobie. Dazu zählt die Zahnarztphobie, bei der ich die Patienten auch persönlich begleite», erzählt Travnicek.
Er ist der Meinung, dass jeder Mensch in einen hypnotischen Zustand versetzt werden könne. «Damit es klappt, sollte der Patient aber aktive Bereitschaft zeigen und keine Angst davor haben», so der Hypnotiseur.
Aber was ist denn Hypnose genau?
«Der hypnotische Trancezustand kann mit tiefster Entspannung oder tiefer Meditation erklärt werden», so Travnicek. Die Aufmerksamkeit sei dabei nach innen gerichtet und lasse sich beispielsweise mit Tagträumen vergleichen. «Jedoch ist Hypnose nicht gleich Schlafen. Während der Klient körperlich tiefenentspannt ist, ist er im besten Fall geistig wacher als im Normalzustand, da die äusseren Reize wegfallen.» Das Unterbewusstsein trete in diesem Zustand viel stärker hervor.
Durch die «zielgerichtete Konzentration des Geistes» könne Hypnose dabei helfen, unerwünschte Verhaltensmuster zu ändern oder Blockaden zu beseitigen. «Der Klient kann während der Hypnose jederzeit normal sprechen und auch wieder aufstehen, wenn er das möchte», informiert Travnicek.
Gezielte Hypnose
«Wenn Klienten zu mir kommen, ist es wichtig, dass sie sich ein Ziel gesetzt haben. Beispielsweise mit dem Rauchen aufzuhören», fährt der Hypnotiseur fort. Vor der Hypnose werde aber immer erst ein ausführliches Gespräch geführt. «Dabei ist die persönliche Situation ein Thema und allfällige Fragen werden geklärt.»
«Während den Sitzungen stelle ich dann häufig fest, dass das eigentliche Problem durch ein anderes, tiefer liegendes Problem, ausgelöst wurde», schildert Travnicek seine Erfahrungen. Wenn dieses Problem erst erkannt sei, könne es aufgearbeitet werden. «Als Beispiel nochmals das Rauchen: Von wo kommt diese Sucht überhaupt? Erfahrungsgemäss führen oft Ängste und Stress zu einem Suchtverhalten», so Travnicek. Durchschnittlich brauche Travnicek eine bis drei Sitzungen, um ein Problem zu behandeln.
Keine übernatürlichen Fähigkeiten
Hypnotiseure seien aber keine Heiler: «Ich distanziere mich stark vom Wort Heilung. Wir unterstützen oder helfen bei der Erholung», so Travnicek. Auch übersinnliche Fähigkeiten besässe er keine. «Das Hypnotisieren ist eine Technik, die von jedem erlernt werden kann.»