Das Grümpelturnier des Fussballclubs Lachen/Altendorf kann auf eine über 70-jährige Geschichte zurückblicken – doch wie kam der gesellschaftliche Sportanlass eigentlich in die March?
Wie Recherchen im Archiv des March-Anzeigers ergeben haben, wurde die Idee «Grümpelturnier» im Vorstand unter dem damaligen Präsidium von Hans Knörr im Jahre 1948 erstmals eingebracht und diskutiert. Die guten Leistungen der ersten Mannschaft sorgten für grosses Fussballinteresse in der Bevölkerung. Mit einem solchen Turnier sollten aktive und passive Fussballfreunde sich zu einem gemütlichen, aber doch sportlichen Treffen zusammenfinden – so der Gedanke.
Humorvoller Auftritt erwünscht
Bereits im Folgejahr wurde zur Tat geschritten und mögliche Interessierte angeschrieben. Ein humorvoller Auftritt war erwünscht. Ergänzend im Original: «Anmeldungen während der Betriebszeit von morgens 7 Uhr bis abends 7 Uhr bei Schuhmachermeister Josef Wapf am Kreuzplatz. Gleichzeitig bitteschön den Mannschafts-Einsatz für 6 Spieler von Fr. 12.- (zusätzliche Spieler je 2.-) bezahlen».
Mit 36 Anmeldungen wurden die Erwartungen mehr als erfüllt. So traten am 7. August 1949 wie gewünscht humorvoll gekleidete Formationen aus der ganzen March auf dem Sportplatz St. Gallerstrasse zum 1. Grümpelturnier an. Das Tagesprogramm endete mit der Rangverkündigung im Garten des Restaurants Kapelle, musikalisch begleitet von der Kapelle Wapf.
Entwicklung zum Volksfest
Der Start war geglückt. Das Fundament gelegt. Das Grundmodul hat bis heute Bestand. Umfangmässig entwickelte sich der Anlass im Lauf der sieben Jahrzehnte immer wieder und wurde längst zu einem richtigen Dorf-, ja sogar Volksfest.
Um der Bevölkerung näher zu kommen, wurde vom Sportplatz St. Gallerstrasse auf die Wiesen rund ums 36er Schulhaus umgesiedelt, die Tore mit Kanthölzern jedes Jahr neu aufgestellt. Das Gelände zäunten die Veranstalter und Helfer mit Jutetüchern ein und die willkommenen Zuschauer mussten nun Eintritt bezahlen (Fr. 1.50, Kinder und Militär gratis).
Steigende Teilnehmerzahlen
Bereits im Jahre 1955 wurde das Turnier zweitägig (Sa/So) ausgetragen. 18 Schülerteams und 40 «Grosse» waren angemeldet. Am Sonntagvormittag musste der Spielbetrieb für eine Stunde (Gottesdienstpause) unterbrochen werden.
Von Jahr zu Jahr stiegen die Teilnehmerzahlen. 1970, im Jahre der Sportplatz-Eröffnung im Seefeld, meldeten sich 120 Mannschaften an, darunter erstmals sechs Damenteams. 1986 wurde das Turnier auf drei Tage ausgedehnt. Die Kategorie Dorfmannschaften eröffneten am Freitagabend.
Rückgang seit Jahrtausendwende
Der Boom hielt an und steigerte sich bis auf rund 250 Mannschaften in den 90er-Jahren. Die Umzäunung der Plätze war längst gefallen.
Bis 2008 bildeten am Sonntagnachmittag die Finalspiele auf dem sogenannten «Lachner Centre Court» vor dem 36er-Schulhaus jeweils den sportlichen Höhepunkt. Seit der Jahrhundertwende ist der Zenit der Grümpelturniere allgemein überschritten. Die Teilnehmerzahl ist um die Hälfte zurückgegangen.
Änderungen stehen in Zukunft bevor
Nach dem Abbruch des 36er-Schulhauses muss die Turnierleitung neue Räumlichkeiten beziehen. Grössere Änderungen stehen an, wenn die langersehnte Dreifachhalle endlich Wirklichkeit wird.
Bis dahin können sich die Turnier-Teilnehmenden und Zuschauenden auf tolle Spiele auf dem Hauptplatz freuen und das Grümpi bei toller Unterhaltung weiterhin im gewohnten Rahmen feiern und geniessen.