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Sport
31.05.2022

Eine hauchdünne Entscheidung

Beste Voraussetzungen an den Segel Schweizermeisterschaften.
Beste Voraussetzungen an den Segel Schweizermeisterschaften. Bild: Franz Feldmann
Letzte Woche fanden im Rapperswil die Segel Schweizermeisterschaften statt. Organisiert wurde der Wettkampf vom Yacht Club Rapperswil.

Wunderbares Sommerwetter, kaum jemand nimmt Notiz an der Rapperswiler Seepromenade vom Geschehen auf dem Wasser. Einige Pedalofahrer vergnügen sich auf dem Wasser, ein gut gefülltes Zürichsee-Kursschiff pflügt seinen Weg an der Lützelau vorbei in Richtung Zürich. Ein paar Leute auf Motorbooten geniessen die Sonne und das Wasser. Grosse Wellen schlägt das Geschehen nicht. Auffallend: Viele weisse Segel sind zu sehen. Also ist doch etwas los an diesem sonnigen Freitag auf dem Zürichsee?

Seit Donnerstag sind sie unterwegs, die Star Boote. Sie sind es, die vom Wind getragen eben halt auch wortwörtlich nur kleine Wellen schlagen. Dafür geht es sportlich teilweise heiss zu und her. «Es ist wunderbares, perfektes Segelwetter», schwärmt der Wollerauer Martin Caspar, Präsident des Yacht Clubs Rapperswil. 

Ein Schweizer als Schweizermeister?

«Achtung, festhalten », ist das Kommando. Auf gehts mit grosser Geschwindigkeit zur Wendemarke. Die Segelboote sind schnell, der Wind weht konstant. Um die Bojen wird es hektisch. Es wird gerufen, der perfekte Weg gesucht, um möglichst schnell wieder in Richtung Schloss Rapperswil zu kommen. Vier Durchgänge müssen es sein, damit die Rennen auch als Schweizermeisterschaft gewertet werden können.

Daumen hoch bei der Rennleitung, dann geht es ab, vor malerischer Kulisse des Schlosses Rapperswil. Enrico De Maria legt sich zusammen mit Steuermann Urs Hunkeler voll ins Zeug und wird ganz knapp Schweizermeister der Star-Boot-Klasse. Bild: Franz Feldmann

Das erreichen die Segler locker schon am Freitagnachmittag. «Wir werden einen Schweizermeister haben», freut sich Caspar, daran besteht schon früh gar kein Zweifel. Am Start der Deutsche Star unter den Star-Seglern, Hubert Merkelbach. Im ersten Lauf fand sich der Weltmeister noch nicht so zurecht. «Es ist halt nicht sein Revier», so Caspar.

Denkbar enges Resultat

Doch der Deutsche holt in den folgenden Läufen auf, es wird so richtig spannend. Da hat es der Ex-Alinghi-Segler und dreifache Olympiateilnehmer Enrico De Maria schon viel leichter. Als Lokalmatador kennt er sein Revier bes-tens. Nach vier Läufen steht der Vorschoter zusammen mit Steuermann Urs Hunkeler an der Spitze.

An dieser bleibt er bis am Schluss, auch wenn es hauchdünn wird. Denn Merkelbach ist in den beiden letzten Läufen fünf und sechs nicht mehr zu bezwingen, beide Male kreuzt er als Erster die Ziellinie. Hunkeler /De Maria werden jeweils Zweite. Die Entscheidung um die Schweizer Meisterschaft fällt im letzten Vorwindkurs, wo die beiden technisch und taktisch erfahrenen Schweizer Segler genau die richtige Strategie wählen und sich den geforderten zweiten Platz sicheren.

Mit neun gegen zehn Rangpunkten für das Schweizer Duo fällt der Sieg nach sechs gesegelten Durchgängen äusserst knapp aus. Jürg Ryffel vom Yacht Club Rapperswil fährt zusammen mit Beat Heinz als Dritter ebenfalls aufs Podest.

Franz Feldmann, Redaktion March24 & Höfe24