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Kanton
30.05.2022
30.05.2022 11:56 Uhr

Kanton Schwyz verstärkt Herdenschutzmassnahmen

Pro Wolf sind in der Schweiz im vergangenen Jahr sechs Nutztiere gerissen worden.
Pro Wolf sind in der Schweiz im vergangenen Jahr sechs Nutztiere gerissen worden. Bild: Symbolbild
Der Wolfsdruck nimmt zu. Der Kanton Schwyz rechnet aufgrund der Rudelbildungen im Nachbarkanton Glarus mit häufigeren Anwesenheiten von Wölfen. Unter anderem will er deshalb eine «Ersteinsatzgruppe Herdenschutz» einführen.

Dieses Jahr wurden bereits zwei männliche und ein weiblicher Wolf nachgewiesen. Mit der zunehmenden Anzahl von Wölfen nimmt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit von Rissen an Nutztieren zu. 

Zusätzliche Finanzhilfen des Bundes

Das Amt für Landwirtschaft des Kantons Schwyz habe deshalb seine Aktivitäten in Bezug auf die Unterstützung und Beratung von Landwirten in Sachen Herdenschutz ausgebaut, wie es in einer aktuellen Mitteilung heisst. Mit einer Schaf- und Ziegenalpplanung werde die aktuelle Datenbasis zur Sömmerungssituation erweitert. Gleichzeitig würden die Grundlagen für einen koordinierten Herdenschutz geschaffen.

Der Wolf, der erst angeschossen und dann in Immensee vom Zug überfahren wurde. Bild: Archiv

Der vom Bund kürzlich veröffentlichte Massnahmenkatalog für die Soforthilfe werde im Kanton Schwyz bereits angewendet. Ausserdem würden die zusätzlichen Finanzhilfen des Bundesamts für Umwelt in Höhe von 5,7 Millionen Franken zur Schulung von Landwirten durch das Amt für Landwirtschaft eingesetzt. Noch vor dem Hochsommer würden diese somit umfangreich informiert und über die aktuellen Schutzniveaus instruiert, heisst es. 

Herdenschutzberatung wird verstärkt

Die bestehende und bewährte Herdenschutzberatung werde mit einer «Ersteinsatzgruppe Herdenschutz» verstärkt, welche aus sieben erfahrenen Landwirten und Kleinviehhalter besteht und ihr Vorgehen mit der kantonalen Wildhut abspreche, um das Rissereignis einzuordnen. Die bestehenden Notfall-Sets werden erweitert.

Der SMS-Warndienst werde weitergeführt, teilt das Amt für Landwirtschaft (AFL) mit, welches eine entsprechende Liste – sie wird ins Alarmierungssystem der KAPO integriert – führt. Personen, die den SMS- Alarm erhalten wollen, können sich beim AFL melden.

Bild: hrr

Wann wird ein Wolfsalarm ausgelöst?

Die Wildhut alarmiert, wenn Nutztiere gerissen werden oder die Wölfe in Siedlungsnähe gesichtet werden. Bei Rissen von Wildtieren wird kein Alarm ausgelöst. Parallel dazu führt das Amt für Wald und Natur (AWN) das Wolfsmonitoring weiter.

Redaktion March24 & Höfe24