Das Vögele Kulturzentrum widmet dem Thema «Tod» eine vielseitige Betrachtung in vier Kapiteln – das Unvermeidliche wird laut Monica Vögele, Stiftungsratspräsidentin des Kultur Zentrums, zwar radikal dargestellt, aber in einer Intimität, eingefangen in kleinen Räumen, und gleichzeitig in einer grösstmöglichen Transparenz. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich über die eigene Beziehung zum vermeintlichen Tabu-Thema bewusst zu werden.
Sterben – radikal normal
In einem ersten Teil wird der Tod als «radikal normal» erklärt. So sprechen sieben Personen in einer Videoproduktion darüber, was sie mit dem Tod verbinden. Auch ein Sterbebett und die letzten Dinge werden präsentiert. Statistische Tabellen zeigen auf, woran und wo in der Schweiz die Menschen am häufigsten sterben. Daneben befasst sich die Ausstellung auch mit vermeintlichen oder tatsächlichen Tabu-Brüchen. Auf einer Fragekarte können die Besucherinnen und Besucher ihre Einschätzung abgeben. Eine Frage lautet: «Darf man das?» – zum Beispiel ein Selfie mit einem Verstorbenen machen?
«Was bleibt?»
Der zweite Teil befasst sich mit dem Umstand, dass vieles nach dem Tod eines Menschen zum ersten Mal verhandelt wird. «Wohin mit der Asche des Verstorbenen?»; «wer erbt wie viel und wer nicht?»; «wie trauert und kondoliert man richtig?» Auch hier finden die Besucherinnen und Besucher zahlreiche Antworten und Anregungen.
Faszination Tod
Das dritte Kapitel widmet sich Totenschädeln auf T-Shirts, als Kaffeetassen, Gürtelschnallen oder als Tätowierung. Hier geht es um den Umgang mit dem Tod – selbstbewusst, trivialisierend oder als Suchende?
Sargbar lädt zum Dialog
Der vierte Teil handelt vom künstlerischen Umgang mit dem Thema. Auf einem wilden Friedhof ausgestellt zeigen verschiedene zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler ihre Antworten und Denkanstösse. Das Werk «Sargbar» lädt ein, innezuhalten und sich im Dialog mit dem Tod zu beschäftigen.
Auf dem Friedhof hat auch die Wissenschaft ihren Platz, indem sie der UnsterblICHkeit nachjagt – sei es im digitalen Leben danach oder mit dem Versuch, den Tod mit anderen Techniken zu überwinden.
Leidmahl und letzter Musikwunsch
Im oberen Stock ist dann der Tisch gedeckt für das Leidmahl – und wer möchte, kann an einer Jukebox seinen letzten Musikwunsch abspielen – für alle im Ausstellungsraum hörbar.