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Kanton
22.04.2022
22.04.2022 10:48 Uhr

Kompletter Stromausfall kostet Schwyzer Wirtschaft 80 Millionen

Fällt der Strom komplett aus, erscheint schlicht auch kein Licht mehr am Horizont.
Fällt der Strom komplett aus, erscheint schlicht auch kein Licht mehr am Horizont. Bild: Pixabay
Die Vorbereitung auf einen möglichen Stromausfall oder eine Strommangellage sei essenziell, allerdings auch sehr schwierig, hält die Schwyzer Regierung in ihrer Antwort auf eine Interpellation fest.

Bei einer nationalen Strommangellage kann sich der Kanton Schwyz nicht unabhängig von der übrigen Schweiz weiter versorgen. Die Regierung möchte daher prüfen, wie das regionale Energie- und Wärmepotenzial in Kombination mit möglichen Speichertechniken optimal genutzt werden kann. Dies, um saisonale Schwankungen auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu steigern.

So der Regierungsrat in der Antwort auf eine Interpellation der beiden SVP-Kantonsräte Samuel Lütolf (Küssnacht) und Wendelin Schelbert (Muotathal). Die Anstrengungen im Energiebereich müssten also weiter verstärkt werden.

Notversorgung nur punktuell

Bei einem Blackout seien bei den Notsystemen Prioritäten zu setzen, da eine Ausstattung aller Dienstleistungen mit Notstromsystemen nicht zielführend sei. Die Notfallkonzepte konzentrierten sich auf die Aufrechterhaltung der Notkommunikation und Alarmierung der Einsatzorganisationen. Im Kanton verfügen laut Regierung die einsatzrelevanten Infrastrukturen und Schlüsselsysteme wie Noteinsatzzentralen, Spitäler oder Feuerwehren über eine Notstromversorgung.

Strommangellage vs. Blackout

Bei einer Strommangellage kann die kurzfristige Stromversorgung nicht mehr gewährleistet werden. Strom ist zwar noch verfügbar, jedoch nur in reduziertem Mass. Die Nachfrage nach elektrischer Energie übersteigt aufgrund zu geringen Produktions-, Übertragungs-, und Importkapazitäten während mehreren Wochen und Monaten das zur Verfügung stehende Angebot.

Bei einem Blackout (Stromausfall) handelt es sich um einen plötzlichen und unerwarteten Totalausfall der Versorgungsinfrastruktur. Es ist eine temporäre Netzstörung im Stromnetz. Wenn eine Versorgungsunterbrechung geplant ist, wird dies zuvor angekündigt und die Bundesnetzagentur wird informiert.

Alarmierung bei Notfall gewährleistet

Zur Alarmierung der gesamten Bevölkerung in der letzten Notfallebene betreibt der Kanton 110 stationäre und 59 mobile Sirenen. Diese wurden aufgerüstet, notstromgeschützt und seien sowohl direkt vor Ort als auch über die Einsatzzentrale der Kantonspolizei auszulösen.

Notvorrat ist gefragt

Die Regierung hält weiter fest, dass die ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln im Falle einer Strommangellage oder einem länger andauernden Stromausfall schwierig zu bewältigen wäre. Die Lebensmittelverteiler verfügten schlicht nicht über genügend Notstromanlagen. Entsprechend komme dem Notvorrat und der Eigenverantwortung grosse Bedeutung zu.

Stromausfall kostet einiges

Ein kompletter Stromausfall würde übrigens die Schweizer Wirtschaft gemäss Hochrechnungen mindestens zwei bis vier Milliarden Franken pro Tag kosten. Grob umgerechnet auf den Kanton Schwyz ergäbe das Kosten von sagenhaften 40 bis 80 Millionen Franken pro Tag. Die Vorbereitung auf einen möglichen Stromausfall oder eine Strommangellage sei deshalb auf der Verwaltungsebene, aber auch in der Wirtschaft und Bevölkerung essenziell, hält die Regierung schliesslich fest.

sda / Redaktion March24 & Höfe24