Mit einer gewissen Distanz zum Wettkampfwinter und zwei Wochen Ferien in Costa Rica kann Michael Vogt seine Weltcupsaison sowie seine beiden Starts an den Olympischen Winterspielen in Peking gut einordnen. Grundsätzlich ist der Wangner Bobpilot «sehr zufrieden» mit seinem Abschneiden und demjenigen seiner Crew. «Wir konnten einen weiteren Schritt nach vorne machen.» Es war ein spezieller Winter, wie immer, wenn als Höhepunkt die Olympischen Spiele winken. An diesen durfte der 24-Jährige zum ersten Mal teilnehmen. «Für uns war es ideal, dass wir nach den ersten Rennen in Innsbruck die Olympiaqualifikation im Sack hatten», blickt Vogt auf letzten November zurück. Das hat dem Märchler Bobteam erlaubt, den Rest der Saison unter dem Gesichtspunkt «testen, testen und nochmals testen» zustellen. Nicht nur zum Vorteil, wie Vogt nachträglich findet.
Ein neuer Schlitten muss her
Nach den Testrennen auf der Olympiabahn in Yanqing im letzten Oktober war für Vogt klar, dass relativ kurzfristig ein neuer Bob hermusste. «Wir sind jahrelang mit dem Citius-Schlitten gefahren und haben gemerkt, dass wir damit auf der Olympiabahn auf keine guten Geschwindigkeiten kommen.» So wurde ein neuer BTC-Schlitten gekauft. «Die deutschen Bobs kann man nicht kaufen», erklärt Vogt. «Die lettischen BTC sind momentan die schnellsten auf dem Markt erhältlichen Bobs.»
Kompromisse waren nötig
Der Gedanke an einen neuen Bob war zwar nicht neu, eine Anschaffung und die damit langwierigen Anpassungen und Veränderungen waren eigentlich nach den Olympischen Spielen angedacht gewesen. Das viele Herumpröbeln am neuen BTC-Schlitten hat laut Vogt auch dazu geführt, dass die Wettkämpfe nicht immer optimal abgelaufen sind, auch wenn im letzten Jahr im Weltcup jedes Mal ein Top-10-Platz drin lag. «Das hat uns ein bisschen den Schwung genommen, die Konstanz hat gefehlt.» Testen heisst eben auch, dass man manchmal mit seinen Versuchen, am Setup etwas zu ändern, daneben liegt.
«Unser Ziel war immer, dass wir in Peking unsere Höchstform erreichen, materialtechnisch wie auch athletisch », erklärt der Märchler. «Da muss man halt auch gewisse Kompromisse eingehen.