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Tuggen
12.04.2022

Auf der Suche nach Teich- und Kammmolchen

Dieser kleine Grasfrosch lebt ebenfalls in der Bätzimatt.
Dieser kleine Grasfrosch lebt ebenfalls in der Bätzimatt. Bild: Geraldine Hug
Am Samstag fand eine Amphibien-Exkursion in der Tuggner Bätzimatt statt. Trotz garstigem Wetter nahmen einige interessierte Zuschauer an der Führung durch das Naturschutzgebiet teil.

Die Bätzimatt ist eine Naturoase mit sieben verschiedenen Arten von Amphibien – so viele, wie sonst nur an einem einzigen weiteren Ort in der Schweiz vorkommen. Es leben von Grasfröschen, Erdkröten, Feuersalamander, Berg- und Fadenmölchen bis hin zu Wasserfröschen und Gelbbauchunken viele interessante Wesen in diesem einzigartigen Gebiet.

Teich- und Kammmolch aufspüren

Thomas Hertach, Projektleiter der Amphibienforschung in der Bätzimatt und KARCH-Vertreter, sowie Matthias Riesen von der ZHAW Wädenswil sind aber vorwiegend aus einem anderen Grund hier. Sie haben es sich nämlich zur Mission gemacht, den Teich- und Kammmolch aufzuspüren. «Man hat mittels Wasserproben der Teiche und Umwelt-DNA-Proben Hinweise darauf gefunden, dass diese in der Bätzimatt leben könnten. Wir wollen nun herausfinden, ob dem wirklich so ist», sagte Hertach.

  • Trotz des garstigen Wetters interessierten sich zahlreiche Naturfreunde für die Amphibienexkursion vom Samstag. Bild: Geraldine Hug
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  • Thomas Hertach und Matthias Riesen erklären ganz genau, wie die Amphibiensuche und -forschung funktioniert. Bild: Geraldine Hug
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Amphibienzäune als Hilfe

Um festzustellen, ob die Tiere in der Bätzimatt, die nebst einem Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung auch ein Flachmoor, Wasser- und Zugvogelplatz sowie ein Waldreservat ist, leben, haben die beiden Spezialisten Amphibienzäune aufgestellt. Das Prinzip hinter den Zäunen ist simpel. Die Amphibien verbringen die Winterzeit im Wald. Wird es wärmer, wandern sie nach und nach vom Wald zu den Tümpeln, um dort zu laichen. «Diese Wanderung wird mit Zäunen unterbrochen, entlang derer man Kübel eingräbt. Die Amphibien werden dann auf ihrer Wanderung aufgehalten, laufen am Zaun entlang und fallen in die Kübel. So können wir nachweisen, welche Populationen in der Bätzimatt leben», erklärt Riesen den Exkursionsteilnehmenden.

  • Die Amphibienzäune sind dazu da, Frösche und Co. einzufangen, um zu sehen, welche Populationen in der Bätzimatt leben. Bild: Geraldine Hug
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  • Die Zuschauer dürfen die in den Kesseln gefundenen Amphibien auch in die Hände nehmen. Hier möchte man lieber erst nur schauen. Bild: Geraldine Hug
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Noch etwas Zeit erfolgreich zu sein

Zur grossen Enttäuschung der beiden Amphibienforscher wurden jedoch bis heute noch keine Teich- oder Kammmolche gefunden, sondern nur massenweise Gelbbauchunken, Grasfrösche und Fadenmolche. «Doch unsere Hoffnung stirbt natürlich zuletzt», so Hertach. Einige Wochen haben die Forscher noch Zeit, bevor die Zäune abgebrochen werden, weil dann die Wanderzeit vorbei ist. Bis dahin hoffen sie, noch auf die erhofften Molcharten zu stossen.

Geraldine Hug, Freie Mitarbeiterin March 24 & Höfe24